Köln | Wie sieht es mit den Anlegemöglichkeiten für Binnenschiffe an den linksrheinischen Kölner Rheinufern aus? Zur Klärung trafen sich jetzt Vertreter der städtischen Tochtergesellschaft Häfen und Güterverkehr (HGK), der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), des Landesverkehrsministeriums, von Interessenverbänden der Rheinschifffahrt sowie Politiker im Rathaus.

Anlass war das Ende letzten Jahres von der HGK verhängte Festmachverbot an der etwa 1,4 Kilometer langen Kaimauer vor dem Rheinauhafen. Dort hatten Binnenschiffe die Festmachvorrichtungen aus der Mauer gerissen. Offenbar waren die alten Anlagen den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Das ohnehin knappe Angebot an Liegeplätzen wurde dadurch weiter verringert.

Rheinanwohner sollen ruhig schlaffen können

Die HGK will das Problem an dieser Stelle durch Dalben entlang der Kaimauer lösen. Unklar ist allerdings noch, wie die Schiffer die Möglichkeit zu einem Landgang erhalten. Hier liegen mehrere Lösungsvorschläge vor. Da die Kaimauer in absehbarer Zeit wieder von der HGK in den Besitz der Stadt übergehen wird, wollen beide Seiten zusammen mit der WSV eine Lösung erarbeiten.

Dabei sollen auch das Ruhebedürfnis der Anwohner berücksichtigt werden. Diese hatten in der Vergangenheit – gestört durch die Schiffsdieselaggregate zur Stromerzeugung – nachts Eier auf die Schiffe geschmissen. Seit diesem Monat sind die Schiffer verpflichtet, die vorhandenen Landstromanschlüsse zur Energieversorgung zu nutzen.

Bis 2020 neues Konzept für Belieferung der Passagierschiffe

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Belieferung der Passagierschiffe zwischen Fischmarkt und Deutzer Brücke durch LKW. Das Befahren der Gehwege auf der Rheinpromenade durch die beladenen Wagen hatte den Plattenbelag zerstört, kurzfristig war der 235 Meter lange Abschnitt asphaltiert worden. Die gründliche Reparatur wird etwa zwei Jahre dauern.

Als ersten Schritt hatte die Stadt die Zufahrtsbeschränkung von 16 auf vier Tonnen herabgesetzt, was allerdings nicht den erwünschten Erfolg brachte. Der Bereich wird nun abgepollert und auf der Rheinuferstraße eine temporäre Ladezone eingerichtet. Bis 2020 soll zusammen mit den betroffenen Reedern – erwa Köln-Düsseldorfer und Viking River Cruises – ein Logistikkonzept erarbeitet werden.

Autor: ehu
Foto: Das waren noch Zeiten: Entlang dieser Kaimauern vor dem Rheinauhafen dürfen seit Anfang dieses Jahres keine Binnenschiffe mehr festmachen.