Das Bild zeigt Frank Wißbaum, Leiter der Direktion Verkehr und Einsatzleiter am 11.11. der Polizei Köln und Athene Hammerich, Leiterin des Ordnungsamtes in Köln im Kölner Rathaus am 20. Oktober 2023. | Foto: Bopp

Köln | Zum Sessionsauftakt am 11.11 plant die Stadt Köln ein umfassendes Sperr- und Sicherheitskonzept umzusetzen, um die Feiernden zu schützen und die Interessen der Anwohner und Anwohnerinnen im Bereich der Karnevals-Hotspots wie etwa dem Kwartier Latäng zu wahren.

Das Kwartier Latäng als Karnevals-Hotspot

Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre sperrt die Stadt Köln das Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße im Rahmen der Gefahrenabwehr ab, um eine Überfüllung zu verhindern und etwa den Einsatz von Rettungskräften zu ermöglichen. Der Zugang ins Viertel wird wie bereits an Weiberfastnacht für die Feiernden ausschließlich über die Zugänge an der Uni-Mensa sowie auf der Roonstraße möglich sein. Die Feiernden aus Richtung Barbarossaplatz werden über die Luxemburger Straße in Richtung Uni-Wiese abgeleitet. Die aus Richtung Rudolfplatz ankommenden Feiernden werden über die Beethovenstraße in Richtung des Zugangs auf der Roonstraße geführt. Im Falle einer Sperrung dieses Zugangs werden die Jecken über die Lindenstraße und Bachemer Straße ebenfalls in Richtung Uni-Wiese abgeleitet.

In beiden Eingangsbereichen gibt es versetzt mehrere Kontroll- und Sperrmöglichkeiten. Sollte das Zülpicher Viertel ausgelastet sein, können sich die Feiernden auf der Uni-Wiese aufhalten. Bei einer Sperrung der beiden Zugänge in das Viertel wird es auf der Uni-Wiese temporär Musik und ein Getränke- und Speisenangebot geben. Auf die Uni-Wiese passen etwa 50.000 Menschen.

Für Anwohnende, Gewerbetreibende und deren Beschäftigte sowie Karteninhaberinnen und -inhaber von geschlossenen Gesellschaften wird es separate Eingänge geben. Anwohnende erhalten mit einem Ausweisdokument an allen Sperren Zugang. Die Stadt empfiehlt Anwohnenden jedoch den Zugang aus Richtung Uni-Mensa zu meiden. Für Gewerbetreibende, an die die Stadt Köln Armbändchen verteilt, sind speziell ausgeschilderte Zugänge vorgesehen. Gleiches gilt für Gäste geschlossener Gesellschaften in Gastronomiebetrieben, wenn sie ihre Eintrittskarte vorlegen.

Das Bild zeigt den abgesperrten Bereich im Zülpicher Viertel am 11.11.2023. | Bild: Stadt Köln

Feiern in der Altstadt

Auf dem Heumarkt und dem Alter Markt findet in diesem Jahr die traditionelle Veranstaltung der Willi-Ostermann-Gesellschaft statt. Anwohnerinnen und Anwohner, Gewerbetreibende und deren Beschäftigte können entweder mittels Ausweisdokument Zutritt erhalten oder in einem von der Willi-Ostermann-Gesellschaft eingerichteten Anliegerbüro einen Passierschein erhalten, der zum unkontrollierten Zutritt berechtigt. Hierfür errichtet der Veranstalter in der Woche vor der Veranstaltung ein Anliegerbüro ein: Bürgerbüro der Stadt Köln, Laurenzplatz, 50667 Köln, Eingang Unter Goldschmidt/Ecke Laurenzplatz. Öffnungszeiten: 7.-11. November 2023 jeweils 16 bis 20 Uhr..

Hier erhalten die Anwohnenden nach Vorlage eines Ausweisdokumentes oder einer Meldebestätigung fälschungssichere Anwohnerscheine. Da laut der Stadt Köln an den Einlasskontrollen mit Wartezeiten zu rechnen ist, wird es zwei exklusive Anliegerzugänge geben, die im Vorfeld lediglich den Anliegern genannt werden. Hierdurch sollen Wartezeiten für diese sie vermieden werden.

Der Einsatz des Ordnungsamtes

Insgesamt werden am 11.11. 183 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes im Einsatz sein. In diesem Jahr werden sie im Spätdienst von 14 Kräften aus Wuppertal unterstützt. Mehr als 1.000 Mitarbeitende von privaten Sicherheitsunternehmen unterstützen in zwei Schichten die Arbeit des Ordnungsamtes – davon fast 800 im Zülpicher Viertel. Sie wurden von der Stadt Köln mit der Einlasskontrolle des Zugangs und der Sicherung von Straßensperren beauftragt. Darüber hinaus werden sie das Glasverbot in der Altstadt und im Zülpicher Viertel überwachen, das es unter dem Motto „Mehr Spaß ohne Glas“ auch in diesem Jahr gibt, um Verletzungsgefahren vorzubeugen. Mitgebrachte Glasflaschen müssen an den Kontrollstellen abgegeben werden. Getränke können in Plastikbecher umgefüllt werden.

In den Hotspots, etwa im Zülpicher Viertel oder in der Altstadt, wird die Stadt Köln 550 Toilettenhäuschen, 170 Urinale und 25 Toilettenwagen/-container aufstellen. Dazu kommt das zusätzliche Angebote der ortsansässigen Gastronomen und der Willi Ostermann Gesellschaft, die zwölf Toilettenwagen/-container aufstellt. Wildes Urinieren wird der Ordnungsdienst ahnden. Das Verwarngeld beträgt bis zu 200 Euro.

Sexuelle Gewalt am 11.11.

Die Initiative „Edelgard“ wird Betroffenen von sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum, die sexuell belästigt, genötigt, bedroht oder vergewaltigt worden sind, zur Seite stehen. Die Beraterinnen sind von 11 bis 1 Uhr nachts unter der Telefonnummer 0221/221-2777 erreichbar. Ein persönliches Gespräch kann auf Wunsch vereinbart werden. Bis etwa 20 Uhr sind die Beraterinnen auch mobil unterwegs und informieren über „Edelgard“.

Diese Initiative ist ein Zusammenschluss von Kölner Fachleuten, die über langjährige Erfahrungen in der Arbeit gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen verfügen. Gemeinsam mit Kooperationspartnern wie Kölner Unternehmen, Geschäfte, Kneipen, Restaurants, Wohnungsbaugesellschaften, öffentlichen Einrichtungen und diversen Dienststellen der Stadtverwaltung schafft sie mit „Edelgard“ „schützende Orte“ für Frauen und Mädchen.

So stellt sich die Feuerwehr am 11.11 auf

Neben den haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten werden hunderte ehrenamtliche Kräfte der Hilfsorganisationen im Einsatz sein. Sie besetzen die Unfallhilfsstellen rund um den Heumarkt, den Alter Markt und im Kwartier Latäng.

Im Bereich der Altstadt befinden sich die Unfallhilfsstellen an folgenden Standorten: Bechergasse, Marsplatz, Alter Markt (vor dem Rathaus), Gürzenichstraße, Heumarkt (am Reiterdenkmal), Leystapel (unter der Deutzer Brücke) und Frankenwerft.

Im Kwartier Latäng werden die Unfallhilfsstellen an folgenden Standorten eingerichtet: Roonstraße (Ecke Zülpicher Platz), Rathenauplatz, Dasselstraße, Zülpicher Wall (vor dem Institut der Biochemie der Universität zu Köln), Meister-Ekkehart-Straße, Luxemburger Straße (Höhe Hans-Mayer-Weg) und Bachemer Straße (Höhe Bruno-Kirsch-Weg).

Verkehrseinschränkungen zum Sessionsauftakt

Um Gefahrensituationen zu vermeiden, wird die Stadt Köln insbesondere im Zülpicher Viertel und in der Altstadt zahlreiche Straßen sperren.

Im Zülpicher Viertel werden am 11.11. zwischen 6 und 7 Uhr insbesondere Straßen rund um die Zülpicher Straße gesperrt. Betroffen sind der Hohenstaufenring zwischen Lindenstraße und Barbarossaplatz, der Zülpicher Platz, die Zülpicher Straße zwischen Universitätsstraße und Roonstraße, die Roonstraße zwischen Lindenstraße und Barbarossaplatz, die Engelbertstraße, die Heinsbergstraße, die Hochstadenstraße, die Kyffhäuserstraße, die Meister-Gerhard-Straße, die Dasselstraße, der Rathenauplatz, die Lochnerstraße, die Görresstraße, die Boisseréestraße, die Moselstraße zwischen Zülpicher und Luxemburger Straße, der Zülpicher Wall und die Wilhelm-Waldeyer-Straße. Um 8 Uhr wird auch die Meister-Ekkehart-Straße für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Die Luxemburger Straße wird stadtauswärts bei Bedarf komplett gesperrt. Der Verkehr wird dann über den Salierring abgeleitet.

In der Altstadt werden die Straßen rund um das Veranstaltungsgelände zwischen 6 und 8 Uhr gesperrt. Dies betrifft die Deutzer Brücke vom Rechtsrheinischen ins Linksrheinische, die Umfahrung am Heumarkt, die Markmannsgasse, die Augustinerstraße, die Gürzenichstraße, die Kleine Sandkaul, den Quatermarkt, den Gülichplatz, Obenmarspforten, die Martinstraße, die Bolzengasse, den Steinweg, der Marsplatz, das Seidenmacherinnengässchen, die Straße Alter Markt, Unter Goldschmied, die Kleine Budengasse, die Bürgerstraße, Am Hof, die Bechergasse, die Große Neugasse, Auf dem Brandt, den Kurt-Hackenberg-Platz und Am Domhof. Die Ausfahrt aus den Parkhäusern bleibt möglich. Die Einfahrt kann gegebenenfalls nur eingeschränkt möglich sein.

In der Südstadt, der Friesenstraße und der Schaafenstraße erfolgen Sperrungen bedarfsabhängig.

Der Verkehrsdienst der Stadt Köln ist bereits ab dem 3. November im Einsatz, um die benötigten Aufbau- und Logistikflächen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel für Aufbauarbeiten freizuschleppen. Am 11.11. werden ab 6 Uhr im Zülpicher Viertel im Parkverbot abgestellte Fahrzeuge abgeschleppt.

Um die Sicherheit der Feiernden zu erhöhen, verhängt die Stadt Köln in Absprache mit der Polizei Köln für die Kölner Innenstadt wieder ein Lkw-Fahrverbot. Es wird für Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht ab 7,5 Tonnen ausgesprochen und gilt von Samstag, 11. November, 8 Uhr, bis Sonntag, 12. November, 4 Uhr.

Polizei bittet um Rücksichtnahme bei Verkleidungen

Die Kölner Polizei erinnert daran, dass während des Sessionsauftakts die Waffenverbotszonen wie etwa auf den Ringen oder am Zülpicher Platz bestehen bleiben. Klingen, die über 4 Centimeter lang sind, sind verboten. Zudem bittet die Kölner Polizei um Nachsicht und Mitdenken bei der Kostümwahl. Frank Wißbaum, der die Einsatzleitung am 11.11 übernehmen wird, erklärte: „Ein Revolver, der zum Kostüm gehört kann auch pink sein, er muss nicht schwarz sein.“ In Bezug auf den Israel-Hamas-Konflikt erklärte er, dass der 11.11 nicht dazu da sei, persönliche Meinungen zu propagieren und Weiße Anzüge mit etwa „Free Palestine“ nicht angebracht seien. „Wer solche Kostüme trägt, der ist offensichtlich nicht in der Lage die Tagesschau abends zu sehen,“ so Wißbaum. Zudem werde die Synagoge auf der Roonstraße mit einem Zaun separat abgesperrt und besonders geschützt.

agr