Einigung zum Bauplan rund um St. Gereon 
Mehrheitlich haben sich die Ratsfraktionen heute im Stadtentwicklungsausschuss für die Ratsvorlage zur Bebauung des Gerlingsviertels ausgesprochen. Gleichzeitig wurde allerdings mit der zuständigen Baufirma Frankonia ein rechtgültiges Schreiben vereinbart, in dem Frakonia in einigen Punkten auf die Ausnutzung des Bauplanes verzichtet. Ausgearbeitet wurde dieser Kompromiss von der CDU-Fraktion. “Wir haben versucht, den Anliegen der Bürger entgegen zu kommen”, betonte Karl-Jürgen Klipper. So soll die Passage zwischen dem Historischen Archiv und dem Neubau zur Christophstraße hin durch eine Umplanung auf rund 5,01 Meter verbreitert werden. Zudem soll das Staffelgeschoss auf eben diesem Gebäude um etwa 2,70 Meter reduziert werden, sodass es für Passanten nicht mehr zu sehen sein wird. Darüber hinaus soll bei dem südlich des Archivs geplanten Neubau der Dachaustieg um rund 1,50 Meter reduziert werden. Mit diesen Änderungen sollte den Forderungen der Bürgerinitiative entgegengekommen werden. Nicht aufgenommen wurde allerdings der Wunsch der Bürger, das Gebäude hinter dem Archiv um ein Geschoss weniger als geplant zu bebauen. Als Anregung wurde der Verwaltung von den Fraktionen mitgeteilt, bei dem Eckhaus Gereonskloster 22/ Gereonshof 4 – 6 möglichst keine Balkone zu bauen.

Die von der CDU-Fraktion vorgestellten Änderungen wurden von den Fraktionen von SPD und Grüne erfreut aufgenommen. "Die ist ein guter Kompromiss", betonte Michael Zimmermann (SPD). Die neue Lösung sei in vielen Aspekten besser als der ursprüngliche Plan. Dazu zählte er etwa den Verzicht auf einen direkten Durchgang zur Christophstraße, durch den die eigentlichen Platzöffnungen gestärkt würden. Auch Barbara Moritz (Grüne) zeigte sich mit dem Konzept zufrieden. Sie widersprach der Kritik der Bürgerinitiative, dass der Bebauungsplan nicht das Höhenkonzept einhalten würde. Das Höhenkonzept besage, dass die Traufhöhe der umliegenden Gebäuden die Traufhöhe der Gereonskirche mit 20,10 Meter nicht überschreiten darf. Zugleich gelte auch, dass, falls die Bebauung des Platzes niedriger als die Traufhöhe der Kirche sein sollte, deren Traufhöhe als Maximalhöhe gilt. Da der Platz Gereonskloster jedoch eine heterogene Bebauung aufweise, könne die Traufhöhe der Kirche als Maßstab genommen werden, betonte Moritz. Zur weiteren Planung schlug Moritz vor, die Christophstraße mit Bäumen zu bepflanzen, um sie in eine Alle umzuwandeln. Diese Idee fand Unterstütztung von Ralph Sterck (FDP), da er sich durch eine Bepflanzung eine Aufwertung der "überdimensionierten Straße", so Sterck, verspricht. Die Fraktion der Linken sprach sich dagegen dafür aus, die Bebauung erneut zu prüfen und wollte auf eine Emfpehlung an den Rat verzichten.

Die CDU-Fraktion der Bezirksvertretung der Kölner Innenstadt hat dem Bebauungsplan bislang abgelehnt, wird nun aber “mit viel Bedenke und Zögern”, so Bernhard Mevenkamp, Vorsitzender dieser CDU-Fraktion, der Vorlage zustimmen, da einige der Forderungen umgesetzt worden seien. Problematisch betrachten sie jedoch immer noch den Aspekt, dass die Traufhöhe des Neubaus hin zur Christophstraße höher sein wird als die Traufhöhe des Historischen Archivs. Um das Projekt nicht zu gefährden, stimmte die CDU-Fraktion dennoch dem geänderten Plan zu.

Grünzug West: Bebauungsplan gestoppt
Einstimmig hat der Stadtentwicklungsausschuss den Bebauungsplan für den Grünzug West heute abgelehnt. Stattdessen wolle man künftig nun auf den Landschaftsplan setzen, auch um das Vertrauen der Bürger und dortigen Anwohner wieder zurückzugewinnen. Damit folgt der Stadtentwicklungsausschuss einem einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung Lindenthal.

Aktualisiert am 19.3.2010, 17:00 Uhr
Bürger und Linke kritisieren Bauplan
Das Kölner Aktionsbündnis Stadtbaukultur betonte in einer Erklärung heute noch einmal, dass der Bauplan für das Gereonsviertel – auch mit dem gestern beschlossenen Konzept – gegen das Höhenkonzept für die Kölner Innenstadt verstoßen würde. Noch im Oktober 2007 hätten SPD und Grüne gefordert, die Ziele des Höhenkonzeptes in den Bebauungsplänen zu sichern. Der Rat hätte der Verwaltung daraufhin einen entsprechenden Auftrag erteilt. Dieser sei wohl bis heue noch nicht ausgeführt worden. Das Aktionsbündnis forderte daher den Stadtrat heute auf, zu prüfen, warum dieser Auftrag noch nicht erfüllt wurde, bevor er in der kommenden Woche über die Zukunft des Viertel entscheiden wird. Die Fraktion der Linken schloss sich der Kritik heute an. „Die Neubauten rücken in der vorgesehenen Planung viel zu nahe an St. Gereon heran und erschlagen mit ihrer Höhe und ihrem Volumen die Ausstrahlung einer der schönsten romanischen Kirchen Kölns“, stellte Fraktionssprecher Detjen fest.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
[Visualisierung: CDU Köln]