Berlin | Die Umlage zur Förderung von Ökostrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird noch auf Jahre hinaus stetig steigen – und zwar deutlich über die Annahmen der Bundesregierung hinaus: Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) berichtet. Während sich die EEG-Umlage vergangenes Jahr auf 22 Milliarden Euro summierte, werden es den IW-Berechnungen zufolge 2017 im ungünstigsten Fall 25,8 Milliarden Euro sein. 2020 könnte die Umlage dann bereits mit 31,8 Milliarden Euro zu Buche schlagen, 2025 sogar mit 32,9 Milliarden Euro.

Das IW hat die Studie im Auftrag der Unternehmerverbände in Hessen und Niedersachsen sowie des Verbands der Energieintensiven Industrien in Deutschland (EID) verfasst. Das IW geht davon aus, dass die EEG-Umlage von derzeit 6,354 Cent bis 2020 im ungünstigsten Fall auf 9,7 Cent und bis 2025 auf 10,02 Cent je Kilowattstunde steigt. Bei zehn Cent summieren sich die Kosten für einen Durchschnittshaushalt mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch inklusive Mehrwertsteuer auf 416 Euro pro Jahr.

Heute sind es 264 Euro. „Die Entwicklung der EEG-Kosten gibt auch längerfristig Anlass zur Sorge“, kommentierte Holger Lösch, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), die Zahlen. Dass die Kostenentwicklung die Stimmung in der Wirtschaft bereits heute eintrübt, belegt das „Energiewende-Barometer 2016“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), das der Zeitung vorliegt.

Es wertet die Antworten von 2 .171 Unternehmen quer durch alle Wirtschaftszweige aus. 57 Prozent der Befragten räumen einer Senkung der Steuern und Abgaben auf den Strompreis Priorität ein. Kopfzerbrechen bereitet den Unternehmen auch der schleppende Netzausbau.

78 Prozent der Befragten fordern verstärkte Anstrengungen.

Autor: dts