Bettensteuer macht keine Sorgen
Im Rahmen des 10. Kongress- und Eventtages stellte das Cologne Convention Bureau (CCB) heute das Tagungsbarometer für das Jahr 2010 vor. Seit Anfang 2009 erfassen lokale Anbieter von Tagungs- und Kongressstätten monatliche ihre Daten. Die zeigten nun: Insgesamt fanden in der Domstadt 2010 rund 42.750 Veranstaltungen statt. Diese wurden von etwa 3,3 Millionen Gästen besucht. Damit stieg die Zahl der Events um etwa fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Veranstaltungen wirkte sich auch auf die Hotelbranche positiv aus. Die Übernachtungen des Tagungsmarktes bewirken laut dem Cologne Convention Bureau etwa 28 Prozent des gesamten Kölner Übernachtungs-Tourismus. Für das erste Halbjahr 2011 kann Köln sogar einen weiteren Anstieg der Übernachtungsgäste um etwa 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchen – und das trotz der eingeführten "Bettensteuer". "Die Bettensteuer macht uns keine Sorgen. Sie ist bei den Gästen kein Thema", so erklärte heute Josef Sommer, Geschäftsführer Kölntourismus.

Wie im Vorjahr kamen 2010 rund zwei Drittel der Veranstalter in Köln aus der Wirtschaft. An erster Stelle standen unverändert die Banken, gefolgt von Medizin-Kongressen und der EDV-Branche. Der Kulturbereich habe dagegen etwas an Bedeutung verloren, so das CCB. Die guten Zahlen bekräftige auch die Deutschlandstudie des EITW "Meeting- & Event-Barometer". Dort belegt die Region Köln-Düsseldorf derzeit Platz 3 der beliebtesten deutschen Veranstalter, hinter Berlin/ Potsdam und der Rhein-Main-Region.

Kongresszentrum dringend gesucht
Auch Bernhard Conin, Geschäftsführer KölnKongress, zeigte sich heute mit der Kölner Entwicklung zufrieden. Allerdings, so bekräftigte er heute, brauche die Stadt dringend ein neues Kongresszentrum für Veranstaltungen mit mehr als 2.000 Teilnehmern. Allein Kölnkongress habe im letzten Jahr rund 30 bis 35 Veranstaltern absagen müssen, weil keine Räume zur Verfügung stünden. Die Sanierung der Flora, die nun endlich begonnen habe und im Frühjahr 2014 abgeschlossen werden soll, reiche allein nicht aus. Zusammen mit der Messe schlug Conin vor, das Kongresszentrum Messe-Ost auszubauen. Benötigt würden ein großer Raum für etwa 3.500 bis 4.000 Gäste sowie mehrere kleinere Räume für Workshops und andere Tagungs-Aktivitäten. Für den Standort Messe als Kongresszentrum spreche, dass es dort bereits mehrere Räume und eine sehr gute Anbindung an den Flughafen, die Bahn, aber auch die Stadt selbst gebe.

Unterstützung bekam der Vorschlag von der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK).  Elisabeth Slapio von der IHK betonte, dass Köln in die Zukunft als Tagungs-Standort investieren müsse, auch wenn die finanzielle Lage der Stadt nicht einfach sei. Der Dom allein reiche nicht, um große Unternehmen an den Rhein zu locken. Wichtig sei dazu auch, dass Köln sich als Marke international positioniere. Slapio begrüßte in diesem Zusammenhang, dass die Kölner Politik zur Weiterentwicklung dieses Projektes weitere 250.000 Euro zur Verfügung gestellt habe. Die Investition in den Tagungsstandort lohne sich für die gesamte Stadt, so Slapio. Schließlich wären im Kammerbezirk rund 16.000 Unternehmen in der Kongressbranche tätig. Sie alle könnten von einem größeren Kongresszentrum profitieren.

10. Kongress- und Eventtag im Gürzenich
Ein weiterer Schritt, um Köln als Veranstaltungs-Standort zu positionieren, ist der heute bereits zum zehnten Mal veranstaltete Kongress- und Eventtag im Gürzenich. Dort stellten sich über 50 Unternehmer aus der Kölner Veranstaltungsbranche vor. So etwa Anbieter von kongress- und Tagungsräumen, Veranstaltungstechniker oder auch Gastronomen und Catering-Agenturen. Mehr als 700 Fachbesucher meldeten sich laut dem CCB für das Event an. Ergänzt wurde die Ausstellung im Saal durch ein Rahmenprogramm. In drei Fachvorträgen wurde etwa die Bedeutung Kölns als Tagungsstandort diskutiert. Darüber hinaus konnten die Teilnehmer das Segway als modernes Fortbewegungsmittel kennen lernen und sich in der Installation "Sinnfonie" auf einen Parcours durch die Welt der Sinne begeben.

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