Köln, 23.02.2006, 19:00 Uhr > Wenn ein Tanzpaar, insbesondere eine Marie, bei einem Kölner Traditionskorps auf der Bühne angekündigt wird, dann sprechen 100 % der Kommandanten „Vom leckersten was mer ham…“. Wir wollen heute mal – die anderen Tanzpaare hören ein wenig weg – nach einer Traumsession für Tanja Wolters und Stephan Schugg vom "Leckersten was Köln im Moment auf der Bühne hatte" sprechen.

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Von Auftritt zu Auftritt wurden diese Ausnahmetänzer lockerer, freier und entschwanden in künstlerische Höhen, die man vornehmlich im klassischen Balett suchte. Die Selbstsicherheit mit der die Hebefiguren, schnelle Passagen mit langsamen Passagen harmonierten, emtwickelte sich zunehmend zum "Pas de Deux Triumphale" und fand heute bei der Fremdensitzung der Roten Funken ihren absoluten Höhepunkt. Standing Ovations und begeisterte Zurufe aus dem Publikum sind Zeugen. Da wurde der legendäre Salto Mortale von Tanja Wolters fast schon so etwas wie alltägliches Beiwerk. Aber auch ihr Tanzoffizier Stephan Schugg arbeitet mit hochemotionalem Ausdruck und höchster Eleganz in der Bewegung, das wird ja oft vergessen. Strukturiert, passioniert und hochkonzentriert absolviert er die Hebefiguren mit absoluter Perfektion. Aus dieser Perfektion und Verlässlichkeit agiert das Tanzpaar wie selbstverständlich und kann sich auf seinen Ausdruck konzentrieren. Hier liegt das Epizentrum des künstlerischen Ausdruckes: Können, Verlässlichkeit und dann dieses Qäntchen Genialität, das den aus der Masse hebt, der sich das verdient, erarbeitet, aber auch aus der Intention heraus agiert. Dieses Tanzpaar, Tanja Wolters und Stephan Schugg,  wird unvergessen bleiben.

Wer das Tanzpaar noch einmal tanzen sehen will, sollte am Samstag früh aufstehen und das Biwak der Roten Funken auf dem Neumarkt besuchen. Dort tanzen die beiden unter freiem Himmel. Tanja Wolters und Stephan Schugg sind bei all dem Menschen geblieben, fast bescheiden, das zeichnet sie doppelt aus. Die Verabschiedung ist den Roten Funken und ihrem Präsidenten äußerst gelungen, Feuerwerk und Konfetti-Hurrikan auf der Bühne im Maritim. Ein Publikum das auch um 1:30 Uhr frenetisch applaudierte.

Die Sitzung gespickt voll mit tollen Programmpunkten: Allein die Höppemötzjer begeisterten, Brings, natürlich der Start mit den Roten Funken, Räuber, Guido Hoß Unterwäschevertreter, Blom un Blömcher, Willibert Pauels, Klüngelköpp, Blaue Funken, Drei Gestirn, Guido Cantz, ASIENTANZ.

Ein wundervolles Bild gaben auch Blaue Funken Präsident Fro T. Kuckelkorn und Hans Günther Hunold ab. Beim Auftritt der Blauen Funken. An dieser Stelle muss auch gesagt werden, das Tanzpaar der Blauen Funken begeisterte ebenso, Sandra Burrenkopf und Oliver Scholl, gehören zu den Top Drei in Köln. Ihr Tanz, vor allem Sandra Burrenkopf, eine Ausnahmetänzerin, ist expressionistischer angelegt, kraftvoller. Da knallt der Mariechen-Stiefel im richtigen Moment auf die Bretter, die die Welt bedeuten, um im gleichen Moment wie eine Feder über die Bühne zu schweben.

5 Minuten vor Weiberfastnacht feiern die Roten Funken bis in die Morgenstunden – Jetzt ist richtig Karneval.

Für Statistiker: Fremdensitzung der Roten Funken am Mittwoch. 22.02.2005.

Andi Goral für report-K.de / Kölns Internetzeitung