Köln | Der junge, elegant gekleidete Herr ist an einen Tisch gefesselt. Aus seinem Mund tropft Blut. Vor ihm auf dem Tisch liegen Maisreste, mit denen er „gemästet“ wurde. Mit dieser provokanten Aktion machte heute die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland auf die Produktion von Stopfleber aufmerksam. Unter dem Motto „Versetzen Sie sich in die Lage der Tiere!“ protestierten PETA-Unterstützer auf der Schildergasse um über die Praxis auf Stopfleberfarmen zu informieren.

„Obwohl die Produktion von Gänsestopfleber in Deutschland und vielen weiteren EU-Staaten aus Tierschutzgründen verboten ist, bieten viele selbsternannte Feinkost-Restaurants noch immer das Produkt als Importware an“, sagt Patrique-Robert Noetzel, Aktionskoordinator bei PETA.

INFOBOX

Seit Jahren fordert PETA deutsche Restaurants und Hotels dazu auf, keine Stopfleber mehr anzubieten. In Deutschland und in anderen EU-Staaten ist die Produktion von Stopfleber verboten. Bei der Stopflebermast werden Millionen von Vögeln in enge Käfige eingepfercht und können weder aufstehen noch sich umdrehen. Mit einem langen Rohr, das ihnen gewaltsam bis zum Magen gestoßen wird, werden die Tiere mehrmals täglich „gestopft“, so dass die Leber in nur 2-3 Wochen auf das bis zu Zehnfache ihres Gewichts anschwillt. Die Zwangsmast der Vögel führt zu einer Verfettung der Leber. Verbunden damit sind Atemnot, Knochenbrüche, Leberblutungen und schließlich Herzversagen. Zahlreiche Prominente unterstützen PETAs Anti-Stopfleber-Kampagne, darunter James Bond-Legende Sir Roger Moore, Formel-1-Rennfahrer Adrian Sutil, Oscarpreisträgerin Kate Winslet, Model Tamara Ecclestone, Autorin Charlotte Link und Gastronomieberaterin Eva Miriam Gerstner.

Autor: Annika Knetsch
Foto: Die PETA Darsteller: Der gut gekleidete Mann steht symbolisch für die Zwangmast der Gänse.