Köln | Am 13. November 2020 stürzte ein Teil einer Lärmschutzwand an der A3 auf Höhe der Anschlussstelle Köln-Dellbrück auf einen PKW. Die Fahrerin war sofort tot. Jetzt konkretisieren sich die Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft gegen 15 Personen. Heute durchsuchten Polizeibeamte die Geschäftsräume zweier Baufirmen und des Landesbetriebs Straßenbau NRW in Gelsenkirchen.
Bisher ermittelten die Beamten gegen Unbekannt. Heute gab die Kölner Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie gegen 15 Personen ermittelt, wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. In Ibbenbüren und in Münster wurden die Geschäftsräume von zwei Baufirmen und in Gelsenkirchen der Landesbetrieb Straßenbau NRW durchsucht.
Es bestehe der Verdacht so die Staatsanwaltschaft Köln, dass die Befestigung der betreffenden Lärmschutzwand von der ursprünglich geplanten Konstruktion bzw. der bauaufsichtlichen Zulassung abgewichen und dieser Umstand in der Folge nicht mehr behoben worden ist. Dies könne dazu geführt haben, dass das rund 6 Tonnen schwere Bauteil sich aus seiner Verankerung gelöst hatte. Die Staatsanwaltschaft Köln schreibt: „Das Ermittlungsverfahren richtet sich nicht wie bislang gegen unbekannt, sondern nunmehr gegen sieben Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen NRW, zwei Prüfingenieure, sowie sechs Mitarbeiter der mit der Befestigung der Betonelemente an der Lärmschutzwand beauftragten Baufirmen.“
Bei der Durchsuchung wollten die Behörden verfahrensrelevante Unterlagen auffinden und sicherstellen mit besonderem Blick auf den E-Mail-Verkehr dessen Auswertung andauere. Das Amtsgericht Köln ermöglichte die Durchsuchungen.