Havel war während der kommunistischen Herrschaft einer der führenden Regimekritiker der Tschechoslowakei. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Truppen des Warschauer Pakts im August 1968 hatte der Politiker das Regime unter Präsident Gustáv Husák wiederholt öffentlich kritisiert. Er war zudem im Jahr 1977 einer der Hauptinitiatoren der Charta 77, eine Petition gegen die Menschenrechtsverletzungen des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei. Nach der "Samtenen Revolution" im November und Dezember 1989, an der er wesentlich beteiligt war, war er von 1989 bis 1992 Präsident der Tschechoslowakei. Von 1993 bis 2003 war Havel dann Präsident der Tschechischen Republik.

Westerwelle würdigt verstorbenen tschechischen Ex-Präsidenten Havel
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat den am Sonntag verstorbenen tschechischen Ex-Präsidenten Vaclav Havel gewürdigt. "Vaclav Havel war ein Wegbereiter der europäischen Wiedervereinigung. Er war die Seele der Revolution in Tschechien. Ohne ihn und ohne seine mutigen Worte wäre der demokratische Aufbruch in Mittel- und Osteuropa undenkbar gewesen", erklärte Westerwelle in Berlin. "Ich verneige mich vor diesem großen Streiter für Demokratie und Freiheit. Wir trauern mit dem tschechischen Volk", so der Außenminister weiter.

[dts]