Unter der Überschrift: „’Primitive’ Schwarze gehören nicht in den Karneval“ wendet sich der Verband mit einem Appell an das Festkomitee Kölner Karneval, die Karnevalsvereine und Mitveranstalter des Karnevals wie Schulen und Kindergärten. Für afrodeutsche Familien sei es eine Zumutung, wenn Karnevalsgruppen sich als „primitive“ Schwarze verkleiden und bemalen würden, so der Verband. Schon Kinder ab drei Jahren würden sich von solchen Darstellungen irritiert und negativ berührt fühlen. Ihre Eltern würden dann in Erklärungsnot geraten.

„Losst uns fiere – nit diskriminiere!“
Wenn Karnevalisen sich schwarz bemalen, Baströckchen anziehen und Knochen ins Haar stecken würden sie unkritisch Bilder der Kolonialzeit heraufbeschwören, mit denen Afrikanern zu „anderen, primitiven, exotischen, naturverbundenen“ aber im Geiste weniger entwickelten Menschen konstruiert würden, um Gewalt und Ausbeutung zu rechtfertigen, heißt es in dem Appell. Diese Bilder seien nicht harmlos, auch wenn die Darsteller „es nicht so meinen“. Ebenso finde der Verband es inakzeptabel, dass Vereine auch im Jahre 2012 noch Namen trügen, in denen nach rechtskräftigen Beschlüssen deutscher Richter beleidigende und ehrverletzende Bezeichnungen für Schwarze Menschen enthalten seien. Der Verband sei sich sicher, dass jene Karnevalisten auch Namen und Motive finden würden, die andere nicht verletzten, um ihrer Lebensfreude Ausdruck zu verleihen. Damit würden sie es ermöglichen, zukünftig den Karneval ohne bitteren Beigeschmack mit zu feiern.

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