Das Symbolbild zeigt mehrere Gefängniszellen.

Köln | Sicherheitskräfte der radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben vier Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) festgenommen. Die Personen sollen durch den afghanischen Geheimdienst festgenommen worden sein und befinden sich derzeit laut Medienberichten weiterhin in Haft. Ein Sprecher des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bestätigte dies am Donnerstag.

Ein Sprecher des Entwicklungsministeriums sagte am Donnerstag: „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es eine veränderte Sicherheitslage gibt, wenn es nicht schnell gelingt, die Fälle aufzuklären und die Inhaftierungen zu beenden.“

Offenbar durch Geheimdienstmitarbeiter wurde Anfang November ein GIZ-Mitarbeiter festgenommen, der weiterhin in Haft sitzt. Zehn Tage später dann nahmen afghanische Sicherheitskräfte zwei weitere GIZ-Mitarbeiter am Flughafen Kabul fest, als diese von dort aus nach Dubai reisen wollten. Auch sie sollen bis heute in Haft sein

Die GIZ

Die GIZ ist die deutsche Entwicklungsorganisation, die im Auftrag der Bundesregierung weltweit tätig ist. Sie ist derzeit noch mit über 250 afghanischen Mitarbeitenden in Afghanistan vor Ort. Die GIZ schloss bis auf weiteres ihre Büros in Afghanistan. Mitarbeiter wurden angewiesen, nicht mehr ins Büro zu kommen. Einige sollen aus Angst vor Verfolgung auch untergetaucht sein.

Die Mitarbeiter, um die es geht, sind allesamt für das Risikomanagement der GIZ tätig. Die Taliban sollen ihnen dem Vernehmen nach Spionagetätigkeiten vorwerfen. Die radikalislamischen Taliban, die nach dem Abzug westlicher Truppen 2021 die Regierung in Afghanistan übernahmen, waren für eine offizielle Stellungnahme nicht zu erreichen.

agr