Für die Stadt Köln gedachte Stadtdirektor Guido Kahlen der Opfer von Krieg und Gewalt. Kahlen betonte dass die Deutsche Geschichte die Verantwortung bewusst mache die Verbundenheit mit den Opfer zu zeigen und dass wir alle mit Erinnern gegen das Vergessen arbeiten müssen. „Ohne Erinnerung gibt es keine Zukunft“, so Kahlen, der auch an das Ende des I.Weltkriegs am 11.11.1918 erinnerte. Allein im I. Weltkrieg starben 15 Millionen Menschen, 8 Millionen Soldaten und 7 Millionen Zivilisten. Immer weniger Menschen haben die Schrecken des Krieges und der Gewaltherrschaft selbst erlebt und können ihre Erinnerungen in der Gegenwart darstellen, um so wichtiger ist nach Ansicht des Stadtdirektors ein Tag wie der Volkstrauertag der gegen das kollektive Vergessen der Deutschen stehe.

Kahlen mahnte auch, dass die Kriege wieder näher an Europa heranrücken und erinnerte an das Massaker von Sebrenica 1995, bei dem 8.000 Menschen starben. „Sebrenica ist nur 1.200 km von Köln entfernt“, so Kahlen, der auch an die erst vor drei Wochen in Afghanistan getöteten zwei deutschen Soldaten erinnerte. „Gewalt ist heute global und mache nicht an Staatsgrenzen halt, wenn man an die Anschläge 2001 in New York, 2004 in Madrid und 2005 in London denke“, machte Kahlen auf die allgegenwärtige Bedrohung des Friedens aufmerksam.

An der bewegenden kleinen Feier auf dem Lichhof von St. Maria Kapitol vor der Figur der Trauernden legten die offiziellen Trauerkränze für das Konsularkorps Dr. Anna Bertoglio, stellvertretende Generalkonsulin von Italien, für das Land Nordrhein-Westfalen Manfred Richter, Bezirksregierung Köln, für die Stadt Köln Stadtdirektor Guido Kahlen, für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Martin Gadow, Mitglied des Bezirksvorstandes, und für die Bundeswehr der Standortälteste, Brigadegeneral Volker Zimmer nieder.

Der kleine Platz im Schatten von St. Maria Kapitol ist ein symbolreicher Ort, der Freude, aber auch der Trauer. Durch die Dreikönigspforte kamen der Überlieferung nach, die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln und das Wort Lichhof steht für Friedhof. Die Zeremonie findet auch in diesem Jahr besteht wegen der Bauarbeiten nicht in der Kirchenruine von St. Alban mit der Gedenkstätte „Die trauernden Eltern“ von Käthe Kollwitz statt.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung