Wolfsburg | Der neue VW-Konzernvorstand Leif Östling will das Geschäft mit Volkswagens Nutzfahrzeugen nach vorn bringen und dazu nach eigener Aussage ein „neues Geschäftsmodell“ etablieren. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Im Gegensatz zum Pkw-Geschäft müsse die Wertschöpfungskette bei Lkw-Herstellern aufgrund der Bedürfnisse der Kunden viel breiter aufgestellt sein.

„Neben dem Verkauf des Fahrzeugs gehören dazu Wartung und Reparatur, Fahrerservice und -training, Sicherheitsmaßnahmen, Finanzierungsdienstleistungen und umfangreiche Beratung“, so Östling. „Wir kennen den Namen jedes einzelnen Kunden und wir kennen ihr Geschäft“, wird er in einer internen Information für VW-Manager zur neuen Nutzfahrzeug-Strategie zitiert. Als Ziel nennt Östling „ein jährliches Wachstum von durchschnittlich vier bis fünf Prozent.“

Der Ex-Scania-Chef geht in seiner neuen Rolle behutsam vor – er will koordinieren, nicht integrieren. Konkret kooperieren MAN, Scania und die VW Nutzfahrzeugsparte bisher nur im Einkauf. Künftig sollen sie auch bei bestimmten Bauteilen im Bereich Entwicklung kooperieren.

Außerdem sollen Volkswagens Nutzfahrzeuge künftig mehr Modelle auf einer einheitlichen Basis aufbauen und dazu „eigene modulare Plattformen entwickeln“, sagt der Manager. Weltweit arbeiten gut 100.000 Beschäftigte im neuen Nutzfahrzeug-Bereich des VW-Konzerns. Derzeit sieht die Lage der Lkw-Branche nicht rosig aus: MAN und VW Nutzfahrzeuge verlängern aufgrund der konjunkturell schwachen Nachfrage nach Lastwagen die Weihnachtsferien. MAN hat zudem für das neue Jahr Kurzarbeit angemeldet.

Autor: dts
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