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Köln | Volt prescht vor: „Kleiner Bauen – Wohnungsbau im Zuschnitt optimieren“ lautet eine Anfrage an die Stadtverwaltung Köln. Vor allem steht für Volt die Frage im Raum, welche rechtlichen Möglichkeiten die Stadt Köln hat, Vorgaben beim Zuschnitt von Wohnungen zu machen.

Volt sieht als eine Möglichkeit die Nachfrage nach Wohnungen zu befriedigen diese kleiner und funktionaler zu gestalten. Also mehr Wohnungen auf einer Fläche unterzubringen. Das stellt sich Volt vor: „Darüber hinaus wären die Wohnungen insgesamt günstiger, weil diese in Quadratmeter kleiner wären und die Kaltmiete sich dadurch reduzieren würde. Zusätzlich reduzieren sich auch die Nebenkosten pro Haushalt, weil u.a. weniger Fläche beheizt werden muss.“ Durch die Verkleinerung der Wohnflächen, will Volt die überbaute Fläche reduzieren und damit mehr Platz für soziale Räume, wie Außenanlagen, Spielplätze und Wege zu schaffen. Ist das realistisch?

Die Stadtverwaltung sieht rechtlich wenig möglichkeiten denn Zuschnitt von Wohnungen vorzuschreiben, da das Baugesetzbuch nur die Möglichkeit biete, die höchstzulässige Zahl an Wohnungen in einem Wohngebäude festzusetzen, aber nicht deren Größe. Zudem spricht sich die Stadtverwaltung vehement gegen Mikroappartments aus. Diese seien für die Immobilienwirtschaft lukrativ. Städtebaulich seien diese aber wenig flexibel. Zudem werde durch große Wohnflächen und die Nutzung durch Familien und Wohngmeinschaften der Wohnflächenverbrauch pro Einwohner:in verkleinert.

Die Wohnungsgrößen könnten lediglich im geförderten Wohnungsbau gesteuert werden. Hier könne die Stadt konkrete Vorgaben für die Größe der Wohnungen machen.

Die Stadtverwaltung weist auf weitere Vorgaben hin. So dürften etwa Kinderzimmer eine Mindestgröße von 10 Quadratmetern nicht unterschreiten. Das Fazit der Stadt: „Derzeit sieht die Verwaltung mangels rechtlicher Grundlage keine Möglichkeit, die Wohnungsgrößen im Bebauungsplanverfahren oder Baugenehmigungsverfahren festzulegen.“ Nur der Landtag NRW als Landesgesetzgeber könnte hier insgesamt Veränderungen im politischen Prozess erreichen, indem die Baugesetze geändert werden.

Die Stadt weist zudem auf einen Impulsvortrag im Wohnungsbauforum hin, der bereits am 11. Februar 2019 gehalten wurde. Hier ging es um die Wohntrends 2035 und die Erkenntnis, dass „Wohnräume zukünftig kleiner und flexibler gestaltet werden müssen“.

Kleine Wohnungen kosten mehr

Die städtische Verwaltung macht die Politiker:innen von Volt auf weitere Aspekte des Bauens von kleineren Wohnungen aufmerksam. Es werden mehr Verkehrsflächen und Stellplätze benötigt. Die Baukosten steigen, da Küchen und Bäder die Kosten beim Bauen nach oben treiben. So schreibt die Stadt Köln: „Insofern sind kleine Wohnungen nicht „günstig“ sondern nur mit dem Nachteil geringerer Wohnfläche und Nutzungsmöglichkeit „bezahlbarer“.“

ag