Blick in die neue Steuerungszentrale des Kölner Flughafens. Foto: Eppinger

Köln Die unendlich langen Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen haben an vielen deutschen Flughäfen im vergangenen Sommer die Schlagzeilen bestimmt. Auch am Köln-Bonner Flughafen gab es hier große Probleme. Für dieses Jahr werden in Köln noch einmal deutlich mehr Passagiere zu den großen Ferien erwartet, womit sich die Zahlen wieder dem Niveau in der Zeit vor Corona annähern.

Schon in den Osterferien und dem Start des Sommerflugplans mit seinen 115 Zielen in 33 Ländern werden deutlich mehr Passagiere als im Vorjahr erwartet. So wird bei bis zu 100 Starts pro Tag mit bis zu 30.000 Fluggästen gerechnet. Insgesamt geht man beim Flughafen von 465.000 Reisenden in den Osterferien aus. „Die Reiselust ist zurück“, sagt Flughafenchef Thilo Schmid.

Um auf diesen Ansturm besser vorbereitet zu sein, hat der Airport rund zehn Millionen Euro in seine Infrastruktur und Prozesse investiert sowie 200 neue Mitarbeiter eingestellt. Im Zentrum steht die neue, große Steuerungszentrale, das Airport Operations Control Center (AOCC), das in dieser Woche seinen Regelbetrieb aufnehmen wird. Hier lagen die Kosten alleine bei mehr als fünf Millionen Euro.

Flughafenchef Thilo Schmid präsentiert das Maßnahmenpaket. Foto: Bopp

„Das AOCC ist das moderne Herzstück des Flughafens. Das Zusammenlaufen aller Informationen und kurze Entscheidungswege gewährleisten, dass der Flughafenbetrieb prozessoptimal und effizient gesteuert wird, zum Beispiel auch bei Beeinträchtigungen durch Wetterereignisse“, sagt Schmid. Zu den vom vierten Obergeschoss im Terminal 1 gesteuerten Prozessen gehören die Passagiere genauso dazu wie deren Gepäck, der Winterdienst und der gesamte Frachtbereich. Zusammengearbeitet wird vor Ort auch mit Partnern wie der Bundespolizei oder den Sicherheitsdiensten.

Auf 500 Quadratmetern gibt es insgesamt 24 Arbeitsplätze, die im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr besetzt sind. Ausgestattet ist das AOCC mit der modernsten Technik, wie einer fast 15 Meter langen Videowall. „Bei großen Flughäfen wie Düsseldorf oder Frankfurt ist so eine Zentrale seit langem Standard. Bei mittleren Flughäfen, wie hier in Köln, ist sie dagegen noch eher selten vorhanden“, erklärt Schmid.

Umgebaut wird bis zum Sommer auch die zentrale Bordkartenkontrolle am Eingang zu den Sicherheitskontrollen in Terminal 1. Dort hat man die Zahl der sogenannten E-Gates von zwei auf vier verdoppelt. Einen eigenen Bereich bekommt „CGN-Gateway“, wo Passagiere seit September ab 72 Stunden vor Abflug ihre festen Zeitslots für die Sicherheitskontrolle buchen können. Auf der Fläche vor der Sicherheitskontrolle kommt zudem ein digitales Wegeleitsystem zur automatischen Steuerung der Passagierströme zum Einsatz.

An diesen Automaten können Passagiere ihr Gepäck eigenständig aufgeben. Foto: Eppinger

Vor dem Zugang zu den Sicherheitskontrollen wird auf bisherigen Ladenflächen ein neuer Aufenthaltsbereich mit einer Kinderecke eingerichtet. Schrittweise werden zudem die WC-Anlagen in Terminal 1 umgebaut und erneuert. Dazu kommen ab Juni in beiden Terminals neue Duty-Free-Flächen.

Neu sind außerdem acht Gepäckautomaten, die es Passagieren von Eurowings ermöglichen, ihr Reisegepäck komplett eigenständig aufzugeben. Insgesamt gibt es jetzt zwölf dieser Geräte am Airport. Dazu kommen drei neue digitale Info-Kioske in den Terminals, wo Passagiere per Knopfdruck einen Videochat mit dem Servicepersonal des Flughafens starten können.