Für "sonstige Parteien" wollen 7 Prozent der Wähler stimmen. Mit zusammen 46 Prozent haben Grüne und SPD jetzt nur noch einen 8-Punkte-Vorsprung vor Union und FDP (gemeinsam 38 Prozent). Ohne Hilfe der Linken könnten sie damit keine eigene Regierung bilden. Zuvor hatte Grün-Rot dreizehn Wochen lang vor allem wegen der Stärke der Grünen bis zu 18 Punkte vor Schwarz-Gelb gelegen – ausreichend für eine eigene Mehrheit im Parlament. Forsa-Chef Manfred Güllner erklärte das Schmelzen des grün-roten Vorsprungs damit, dass die Katastrophe von Fukushima und die Aufregung um die schwarz-gelbe Kehrtwende in der Atompolitik immer mehr in den Hintergrund träten. Güllner: "Die Ausstiegsdebatte hatte den Grünen viele Wähler zugetrieben. Ihre Werte normalisieren sich nun." Die Union habe sich zwar leicht erholt, befände sich aber weiter nur auf dem Niveau der Bundestagswahl von 2009. Der Forsa-Chef zum "Stern": "Ihr Anteil müsste eigentlich wesentlich höher sein, weil viele damals zur FDP gewechselte Wähler mit den Liberalen unzufrieden sind. Sie wandern jedoch meist ins Nichtwählerlager."


[dts; Foto: reichstag_Heulsuse-pix]