Offenbach/München/Berlin | aktualisiert | Der Deutsche Wetterdienst warnt für Donnerstag vor schweren Sturmböen. Bereits in den Frühstunden gehe es los, bis Mittag werde die gesamte Nordseeküste in Mitleidenschaft gezogen, dabei seien „extreme Orkanböen“ möglich. Doch auch bis weit ins nördliche Binnenland hinein sind orkanartige Böen bis Stärke 11 möglich. Der Deutsche Feuerwehrverband sowie der ADAC geben Empfehlung heraus, wie man sich auf „Xaver“ vorbereiten und wie man sich während des Sturm verhalten sollten. Auch die Bahn bereitet sich auf „Xaver“ vor.

Gleichzeitig winken in der Nacht zum Freitag auch bis in tiefere Lagen bis zu 10 Zentimeter Neuschnee, Schneeverwehungen seien wahrscheinlich. Am Freitag werde die schwere Sturmlage mit teils schweren Sturmböen im Norden andauern, im Bergland gebe es weiterhin kräftige Schneefälle. Erst am Samstag werde der Wind dann langsam etwas nachlassen, so der Wetterdienst weiter.

ADAC gibt Tipps an Autofahrer

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) gibt folgende Tipps an Autofahrer, die während des Sturmtiefs unterwegs sind:   

•  Mit angepasster Geschwindigkeit fahren: Nur so hat man das Fahrzeug unter Kontrolle. Wird man von einer Böe erfasst, kontrolliert gegenlenken.

•  Auf Brücken und in Waldschneisen auf Windsäcke oder Hinweisschilder achten. Hier ist die Gefahr besonders groß, von Windböen erfasst zu werden. Aufschluss über die jeweilige Windstärke geben auch Bäume und Sträucher.

•  Bei sehr starkem Wind möglichst nicht mehr in Waldgebiete einfahren: Bäume können umstürzen oder die Fahrbahn bereits blockiert sein.

•  Besondere Vorsicht gilt beim Überholen von Lkw oder Bussen. Während man zunächst im Windschatten des überholten Fahrzeugs fährt, wird man nach dem Überholvorgang voll vom Seitenwind erfasst.

•  Dachlasten wie Fahrräder oder Skiboxen erhöhen aufgrund der größeren Aufprallfläche die Seitenwindempfindlichkeit erheblich. Besonders anfällig für Seitenwind sind Wohnmobile und Wohnwagengespanne sowie Busse und Lkw. Diese Fahrzeuge können im schlimmsten Fall sogar umkippen.

Bahn rüstet sich für Orkan „Xaver“

Die Deutsche Bahn bereitet sich in Norddeutschland mit zusätzlichem Personal und technischer Ausrüstung auf das Orkantief „Xaver“ vor. Besonders im nördlichen Niedersachsen sowie in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sei am Donnerstag mit Einschränkungen oder auch Einstellungen des Zugverkehrs zu rechnen, wie die Bahn am Mittwoch mitteilte. Da auch der Straßenverkehr von „Xaver“ betroffen sein werde, könnten Busersatzverkehre voraussichtlich nur begrenzt realisiert werden.

Der Sylt-Shuttle zwischen Niebüll und Westerland müsse ab Windstärke zwölf eingestellt werden. Die Wetterdienste rechnen damit, dass es ab Donnerstagmittag in Norddeutschland zu schweren Stürmen kommt, auch im Osten Deutschlands wird es laut den Prognosen extrem windig. Neben Böen der Stärke zwölf bringe „Xaver“ auch kalte Polarluft und Schnee mit sich.

Von einem Orkan sprechen Meteorologen bei einem Sturm mit Windstärke zwölf, das heißt wenn Windgeschwindigkeiten von mehr als 118,5 Kilometern pro Stunde erreicht werden. In europäischen Breitengeraden entstehen Orkane, die aufgrund großer Temperaturunterschiede entstehen, fast ausschließlich im Herbst und Winter, da die Temperaturschwankungen dann am größten sind.

Ratschläge des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV):

In Vorbereitung auf den zweiten schweren Sturm der Saison nach „Christian“ Ende Oktober rät der Verband, besonders folgende Vorsichtsregeln zu beachten:

<UL><LI>Sichern Sie Ihr Gebäude – achten Sie vor allem auf möglicherweisebereits vorhandene Beschädigungen des vorhergehenden Sturmes. Schwachstellen können lose Ziegel, Schornsteine oder Dachrinnen sein.

</LI><LI>Stellen Sie Fahrzeuge vorausschauend und sicher ab.

</LI><LI>Schützen Sie Keller und Niedergänge rechtzeitig vor eindringendem Wasser, wenn Überflutungsgefahr besteht.

</LI><LI>Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind.

</LI><LI>Sichern Sie Gegenstände auf Balkonen und Terrassen.

</LI></UL>

Für den Zeitraum während des Orkans geben die Feuerwehren folgende Tipps:

<UL><LI>Verlassen Sie während des Unwetters das Haus möglichst nicht.

</LI><LI>Meiden Sie Wälder und Alleen – nicht nur während, sondern auch nach dem Orkan. Instabile Bäume und herabfallende Äste gefährden Sie auch später noch.

</LI></UL>

Autor: dts, dd