Neben eines Aus- und Rückblickes auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland beschäftigte sich Kurtenbach in seiner Neujahrsansprache auch sehr intensiv  mit der Kölner Situation. Zunächst stellt Kurtenbach fest: Köln ist Medienhauptstadt, hat überregionale Bedeutung in Banken und Versicherungswesen, als ein Kaufkraftmagnet mit zwei Millionen Touristen im Jahr international beachtet, hat das höchste Eisenbahnverkehrsaufkommen und die Rheinhäfen zählen zu den wichtigsten Binnenhäfen Europas. "Der Flughafen Köln/ Bonn sichert in einer globalisierten Weltwirtschaft den Standortvorteil, den wir nicht verspielen dürfen", so Kurtenbach und weiter "Sind wir gut gerüstet für diesen Wettbewerb?"

Was die Rot-grüne Koalition vorstelle, lasse Zweifel aufkommen oder gar Schlimmes befürchten, so der Präsident des Wirtschaftsclub Köln und führt dafür folgende Beispiele auf: "Der Streit um den Ausbau des Godorfer Hafens gehört beendet. Wir brauchen diese wichtige Investition in die Infrastruktur unserer Stadt. Köln muss zukunftsfähig bleiben. Die Kämmerer-Wahl war blamabel. Bei allen Absprachen im Vorfeld, eine Anfrage auf dem kleinen Dienstweg hätte genügt, um Klarheit zu schaffen. Für die viertgrößte Stadt Deutschlands ist dieses laienhafte Verhalten der SPD und Grünen im Ansehen schädigend!" Kurtenbach fordert von der Kommunalpolitik mehr Nachdenken als das präsentieren von schnellen Lösungen und auch die Abkehr von einer autogerechten Stadt hält Kurtenbach für falsch.

Gerade international habe man gerade mit den Kranhäusern, oder dem Masterplan punkten können, das dürfe jetzt nicht verspielt werden. Köln müsse die 1. Adresse für Unternehmen aus den Emerging Markets in Deutschland sein, fordert Kurtenbach und ergänzt, dass sich das in 10 und mehr Jahren auszahlen werde. Der Abzug der Messe Entsorga bereite Sorgen, vor allem im Angesicht der hohen Hallenmieten, aber auch das hohe Defizit von 540 Millionen Euro. Kurtenbach: "
Köln wird über den Verkauf städtischer Firmen ernsthaft nachdenken müssen."

Dann redet Kurtenbach Klartext: "Der Wirtschaftsclub Köln lehnt jegliches Ansinnen zur Anhebung der Gewerbesteuer als wirtschaftsschädigend ab." und ergänzt "Auch die neue Bettensteuer ist willkürlich und ein klarer Wettbewerbsnachteil für Köln. In einer kritischen Situation für die Kölner Wirtschaft erhöhen wir die Kosten für die Hotels. Schlechter kann man für die Wirtschaftskraft Köln nicht agieren." Von der Politik fordert Kurtenbach aus diesem Grund eine verlässliche und vertrauensvolle Partnerschaft mit der Wirtschaft.

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