Die Krise würde sich damit weit weniger stark auf den Arbeitsmarkt auswirken als im Frühjahr 2009 angenommen. "Wir werden voraussichtlich weit unter den fünf Millionen Arbeitslosen bleiben, die noch vor wenigen Monaten befürchtet wurden", sagte Franz der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe). Der Ökonom erwartet, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 1,6 Prozent wachsen wird, warnt aber, dass es bis 2013 dauern könne, bis Deutschland wieder die gleiche Wirtschaftsleistung wie vor der Krise, also Anfang 2008, erreichen wird. Wolfgang Franz hat der Bundesregierung vorgeschlagen, die Steuerfreiheit von Wochenend- und Schichtarbeit zu überdenken. Eine stärkere Besteuerung dieser Verdienste könne dabei helfen, das Staatsdefizit abzubauen. "Ich finde es völlig gerechtfertigt, wenn eine Krankenschwester nachts mehr verdient als tagsüber. Aber diese Unterschiede sollten im Tarifvertrag geregelt sein und nicht über die Einkommensteuer", sagte Franz der "Welt". Arbeitnehmer müssen bisher auf Zuschläge für Wochenend- und Schichtarbeit weder Einkommensteuer noch Sozialabgaben zahlen, solange die Zulagen bestimmte Obergrenzen nicht überschreiten.

[dts]