
Köln | aktualisiert | Köln setzt auf die Schiene und dem Kölner Verkehrsausschuss liegt der Entwurf eines Liniennetzplanes der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) vor. Der skizziert die Netzentwicklungspläne der KVB bis zum Jahr 2032 und darüber hinaus. Der Plan zeigt mehrere Kuriositäten. Nach der Berichterstattung durch report-K wurde der Plan verändert.
Die Stadtbahnlinie 13 im linksrheinischen Köln
Der Plan spricht zwar davon, dass der endgültige Linienweg der Linie 13 und ihre Verlängerung an den Rhein noch nicht festgelegt sei. Viele Jahre diskutiert die Kölner Politik die Verlängerung der Linie 13 bis zum Rheinufer, passiert ist bisher nichts. Diese Verbindung ist daher so interessant, da zwischen der aktuellen Endhaltestelle der Linie 13 Sülzgürtel und Bayenthal derzeit in diesem Abschnitt nur eine Busverbindung die Linie 130 fährt. Aber würde die Linie 13 über den Gürtel bis Bayenthal ans Rheinufer geführt könnte sie mit der dort fahrenden Stadtbahnlinie verbunden werden. Damit gelingt nicht nur der Ringschluss, sondern es gibt eine attraktive Anbindung von Stadtteilen wie Raderberg.
Aber so plant die KVB nicht. Denn die Linie 13 wird ab dem Sülzgürtel erst einmal stadtauswärts geführt und nicht am Gürtel entlang. Sie wird nach der Zeichnung zwischen Rodenkirchen und Sürth auf die Bahnen treffen, die dem Rheinstrom in Richtung Bonn folgen.
Also die Bahn wird nicht auf dem direkten Weg zum Rhein geführt, sondern soll verschwenken. Aber warum? Wegen des Wochenmarktes in Klettenberg, den befürchteten Protesten aus dem Villenviertel in Bayenthal? Alles Spekulation.

Weitere Kuriositäten
Der Linienplan der KVB zeigt zwischen Godorf und Porz bereits eine Rheinquerung, die die Linie 17 nach Bonn-Niederkassel aufnehmen soll. Das ist insofern interessant, da das Projekt Rheinspange A 553 der Autobahn GmbH mehrere Varianten diskutiert. Nur eine einzige Variante von insgesamt 12 führt aber bei Godorf über den Rhein. Im Entscheidungsprozess Vorzugsvariante Rheinspange A 553 steht jetzt als nächster Prozesspunkt der Vorschlag dieser auf dem Plan, nachdem die Behördenbeteiligung zur Umweltverträglichkeitsstudie abgeschlossen ist.
Die Autobahn GmbH merkt zur Bündelung mit Schienenprojekten an, dass sie dafür nicht zuständig sei, sondern ein anderer Vorhabenträger. Denn auch die Planfeststellungsverfahren werden getrennt geführt. Auf der Seite der Autobahn GmbH findet sich dazu der Hinweis, dass sie in einen engen Austausch mit der Nahverkehr Rheinland GmbH und dem Rhein-Sieg Kreis gegangen sei. Auf der Seite der Rheinspange A 553 heißt es dazu: „Die Bündelungsoptionen der neuen Autobahn mit ebenfalls aktuell geplanten Schienentrassen sollen so im Blick behalten und konsequent mit abgewogen werden.“ Die Stadt Köln und die KVB werden explizit nicht genannt, wenngleich sie Teil des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg sind und dadurch durch den Nahverkehr Rheinland vertreten werden.
Es gibt ja auch die Überlegung eines eigenen Brückenbauwerks für die Stadtbahnlinie 17 zur Querung des Rheins.

Neue Rheinquerung im Kölner Norden?
Auch im Kölner Norden hält die schematische Zeichnung Überraschungen parat. Die Linie 3 soll vom Görlinger Zentrum, so die Überlegungen der KVB bis nach Flittard geführt werden. Sie wird auch weiterhin den Rhein über die Severinbrücke queren und dort im rechtsrheinischen geführt werden. In Mülheim haben die KVB-Zeichner dann einen Schlenker über die Mülheimer Brücke und retour über eine nicht existierende Rheinquerung gezeichnet.


Nach der Berichterstattung Plan verändert
Die Stadt Köln veränderte den Plan der ÖPNV-Netzentwicklung 2032+. Nun führt die Verlängerung der Linie 13 nicht mehr nach Sürth, sondern zwischen den Bayenthalgürtel und den Bahnhof Rodenkirchen. Geblieben ist die Verbindung der Linie 17. Auch im Kölner Norden wurde der Plan mittlerweile korrigiert. Die Linie 3 bleibt nach dem neuen Plan ab Mülheim rechtsrheinisch und wechselt nicht mehr über die Mülheimer Brücke.