Köln | aktualisiert | Ab heute, 28. Juli, finden im Müngersdorfer Sportpark, an der Deutschen Sporthochschule (DSHS) in Köln die Wold Dwarf Games (WDG), die Welt-Kleinwuchsspiele statt. Bis Samstag, den 5. August, finden Wettkämpfe in 13 verschiedenen Disziplinen statt. Report-K war bei der Eröffnungsfeier vor Ort und hat erste Eindrücke gesammelt.
Heute fand im NetCologne Stadion der DSHS die offizielle Eröffnungsfeier für die WDG 2023 statt. Trotz unheiterem Juli-Wetter blieb es immerhin trocken – aber die Stimmung unter den Teilnehmer:innen, Erhrenamtler:innen und den Zuschauer:innen war super.
Internationale Wettkämpfe
Insgesamt treffen sich 511 Athlet:innen aus 24 Ländern in Köln. Davon 352 Erwachsene sowie 119 Kinder und Jugendliche. Die Teilnehmer:innen werden in den nächsten 7 Tagen in 13 verschiedenen Disziplinen, wie etwa Leichtathletik, Fußball, Schwimmen oder Powerlifting, gegeneinander antreten.
Im Gegenteil zu etwa Olympia können Athlet:innen bei den WDG in mehreren Disziplinen antreten. So erzählte Mathilda Quantz, Athletin, stellvertretende Leiterin des Bundesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien (BKMF) und Mitglied des WDG-Organisationskomitee, gegenüber report-K: „Ich mache 6 verschiedene Sportarten, von denen ich nicht alle wirklich beherrsche. Es geht einfach darum, Sport zu machen, Spaß zu haben und sich zu connecten. Hier sind Leute von überall aus der Welt, mit denen man eine Verbindung hat. Leute kennenlernen ist ein wichtiger Teil des Events.“
Eine weitere Besonderheit: Es gibt keine Altersbeschränkungen für die Teilnehmer:innen der WDG. In diesem Jahr ist die älteste Athletin die 74-jährige Odile aus Frankreich. Isabella, die zum deutschen Team gehört, ist mit 2 Jahren die jüngste Teilnehmerin.
Die Eröffnungsfeier
Bereits 2 Stunden vor der offiziellen Eröffnung tummelten sich Athlet:innen und Zuschauer:innen im NetCologne Stadion. Die farbenfrohen T-Shirts und Trikots der Teilnehmer:innen der verschiedenen Länder zeigten ein buntes Bild. Die Teams aus den verschiedenen Nationen fanden sich bereits zu Gruppenfotos zusammen, hielten ihre Landes-Flaggen hoch und jubelten sich gegenseitig zu.
Um 16.30 Uhr eröffnete Patricia Carl-Innig, Vorsitzende des BKMF, die World Dwarf Games 2023 in Köln. Noch während ihrer Rede wollte das australische Team den Einmarsch ins Stadion starten. Das sorgte für Lacher innerhalb der Teams und im Publikum. Nach und nach kamen die Athlet:innen gemeinsam mit ihrem Teamkameraden ins Stadion und wurden vom Publikum mit tosendem Applaus begrüßt. Die Teams mit den meisten Teilnehmer:innen sind Deutschland, Australien, Kanada, Frankreich, Groß-Britannien und die Niederlande.
Alle Nationen nahmen ihren Platz auf der Wiese des Stadions ein. Carl-Innig begrüßte die Athlet:innen. Anschließend dankte sie Organisator:innen wie Prorektor der DSHS Prof. Thomas Abel. Die SPOHO ermöglichte die WDG 2023. Nach den Reden begann das Programm: Ein Auftritt der Pänz us Lindenthal, eine Performance des Athleten und Sänergs Shan Fernandez aus Sri Lanka und eine gemeinsame Tanz-Performance verschiedene Kölscher Tanzgruppen, bei der auch die Athlet:innen und das Publikum mitmachten.
Wettkampf auf Augenhöhe
Carl-Innig betonte, dass die WDG einen Wettkampf auf Augenhöhe möglich machen. Trotz einer solchen Möglichkeit für viele Menschen, bleiben die WDG eher unbekannt. Report-K hat bei Patricia Carl-Innig nachgefragt, woran das liegt. Sie erklärte, dass insbesondere bei Menschen, die mit Kleinwuchs durch die Familie oder Freunde konfrontiert sind, viele Themen, die den Kleinwuchs betreffen bekannt sind. Sie erklärte: „Von daher wundert es mich nicht, dass die Spiele noch nicht so bekannt sind, weil es wirklich eine Nische bedient.“ Marib Aldoais, Athlet und Mitglied des Organisationskomitee der WDG, fügte hinzu, dass der Sport für kleinwüchsge Menschen in Deutschland allgemein nicht sehr bekannt sei und sogar kleinwüchsige Menschen selbst, wüssten teilweise nicht was die WDG sind. Daraus könne man schließen, dass es logisch sei, dass normalwüchsige Menschen nicht wissen, was die WDG sind. Mathilda Quantz erzählte zusätzlich, dass bei den letzten World Dwarf Games, 2017 in Kanada, das deutsche Team mit nur 16 Teilnehmer:innen anreiste. Mittlerweile sei das Team auf 110 Athlet:innen gewachsen. „Die Spiele wachsen und vielleicht wissen mit den Jahren mehr Menschen Bescheid.“
Köln als Austragungsort der WDG 2023
Es ist das erste Jahr, in dem die WDG in Deutschland stattfinden. Report-K war neugierig, warum gerade die kölsche Domstadt als Austragungsort gewählt wurde. „Köln war schon immer als eine der offensten Städte Deutschlands bekannt,“ lachte Aldoais. „Der Hauptgrund ist aber tatsächlich die Sporthochschule.“ Quantz fügte hinzu: „Wir werden hier auch echt super unterstützt, auch von Thomas Abel.“ Carl-Innig erklärte: „Mit der Sporthochschule sind für uns ganz viele sportliche Möglichkeiten an einem Ort. Das kommt nicht so häufig vor. Dennoch ist Köln auch eine attraktive Stadt und ist international für seine Offenheit bekannt.“