17:15 Uhr > Köln verschärft Lebensmittel-Kontrollen
Die Lebensmittelüberwachung der Stadt Köln führt bereits seit vergangenem Samstag verstärkt Kontrollen auf dem Kölner Großmarkt durch. Dabei wurden auch Proben genommen, Beanstandungen gab es nicht. Das gab heute die Stadt bekannt.  Die städtischen Lebensmittelkontrolleure stellten fest, dass Gurken aus Spanien aus dem Handel genommen und nicht mehr angeboten worden sind. Es kamen nur noch Gurken aus deutschen Anbaugebieten in den Verkauf. Stichproben ergaben, dass die von den großen Handelsketten durchgeführten Rückrufe oder Verkaufsstopps auch umgesetzt wurden. Es wurden und werden auch weiter verstärkt Kontrollen auf den Wochenmärkten durchgeführt. Bei weiteren Fragen können sich Bürger montags bis donnerstags von 7.30 bis 16 Uhr und freitags von 7.30 bis 12 Uhr an das Gesundheitsamt wenden unter der Telefonnummer (0221) 221-24728 oder (für Ärzte) unter der Faxnummer (0221) 221-2355.

16:55 Uhr > Millionenschaden für deutsche Bauern durch EHEC
Die grassierende Darminfektion EHEC hat deutsche Landwirte nach Informationen von "Welt Online" bislang mehr als 20 Millionen Euro gekostet. "Wir rechnen momentan mit Umsatzverlusten von drei Millionen Euro pro Tag, Tendenz steigend", teilte der Deutsche Bauernverband auf Anfrage mit. In den ersten Tagen nach dem Bekanntwerden der gehäuften Infektionsfälle hatte der Landwirtschaftsverband noch mit Umsatzausfällen von zwei Millionen Euro pro Tag gerechnet, weil die Verbraucher ihren Konsum von frischen Gemüsesorten wie Kopfsalat, Gurken oder Tomaten stark eingeschränkt hätten. Die genossenschaftlichen Vermarktungseinrichtungen der Landwirte, dazu gehören der Deutsche Raiffeisenverband und der Bundesausschuss für Obst und Gemüse, schätzen den entstandenen Schaden nach Informationen von "Welt Online" noch weit höher ein. Laut einer gemeinsam erstellten Hochrechnung von Dienstagmorgen beträgt der Schaden, der den deutschen Bauern durch EHEC bisher entstanden ist, rund 36 Millionen Euro – etwa vier Millionen Euro seit dem Bekanntwerden der Ansteckungswelle.

Mittlerweile schätzt auch der Bauernverband die Ausfälle weit höher ein als zu Beginn der EHEC-Welle – unter anderem weil "Gurken nun überhaupt nicht mehr laufen." Demnach geht den deutschen Gemüsebauern jeden Tag mindestens ein Drittel ihres Umsatzes verloren – während gleichzeitig die Kosten wie die Löhne von Erntehelfern weiterliefen. Die seit mehr als einer Woche andauernde Suche der Gesundheitsbehörden nach dem verantwortlichen Erreger und die damit verbundene Unsicherheit der Verbraucher hat nun sogar die ersten Gemüsebauern an den Rand des Ruins gebracht. Die Zukunft vieler Betriebe hänge davon ab, ob in den nächsten Tagen Entwarnung gegeben werden könne, sagte Andrea Kirchhoff, Marketingverantwortliche bei der Erzeugergenossenschaft Landgard, die rund 600 Obst- und Gemüsebauern vertritt. "Es gibt einige Landwirte, die sich auf nur ein oder zwei Produkte spezialisiert haben, zum Beispiel ausschließlich Tomaten und Paprika anbauen. Solche Betriebe können innerhalb von Tagen finanziell am Ende sein." Bei den Mitgliedsbetrieben sei der Verkauf von Salatgurken um 90 Prozent eingebrochen. Die Situation für die Landwirte werde von Tag zu Tag bedrohlicher, denn die Angst der Verbraucher weite sich auf immer mehr Lebensmittel aus. "Das greift jetzt auf alle Kohlsorten, auf Kohlrabi, Radieschen, Paprika und sogar auf Obst", so Kirchhoff.

16:40 Uhr > Zahl der Erkrankten steigt weiter an
Die Zahl der EHEC-Erkrankten steigt vor allem in Norddeutschland weiter an. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (RKI) sei deshalb davon auszugehen, dass die Infektionsquelle noch aktiv ist. Dem RKI wurden seit Anfang Mai 796 EHEC- und 373 HUS-Fälle übermittelt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt derzeit weiterhin vorsorglich Tomaten, Salatgurken und Blattsalate nicht roh zu verzehren. Diese Hinweise, die insbesondere auf in Norddeutschland erhältliche Ware abzielen, hätten weiterhin Bestand, solange die Ermittlungen des Ausbruchsgeschehens andauern. Bei der Suche nach der Quelle der EHEC-Infektionen ist bislang kein Erfolg erzielt worden. Der Verdacht, dass der Erreger durch die in Hamburg untersuchten Gurken aus Spanien übertragen wurde, hatte sich am Dienstag zerschlagen. Wie die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) mitteilte, seien zwar EHEC-Keime gefunden worden. Es handele sich jedoch nicht um den Typ, der für die aktuellen Infektionen verantwortlich sei. Das EHEC-Bakterium kann das Hämolytisch-Urämische-Syndrom (HUS) auslösen. Zu den Symptomen der Krankheit gehören wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Bei einem besonders schweren Krankheitsverlauf droht Nierenversagen.

16:10 Uhr > 14 EHEC-Fälle in Köln
In Köln wurden bislang 14 EHEC-Fälle bestätigt. Dies gab heute die Stadt bekannt. Von den 14 Erkrankten würden derzeit vier Menschen ambulant behandelt, zehn befänden sich in einer stationären Behandlung. Ein Kölner sei schwer erkrankt. Die Betrofefnen sind zwischen 17 und 83 Jahre alt. Zudem sei ein einjähriges Kind erkrankt. Von dem EHEC-Erreger seien 9 Frauen und fünf Männer infiziert.

[cs]