Die Einrchtung auf der Vorgebirgstraße. Foto: Krücken

Köln | Was ist da nur am Volksgarten los?

Im Objekt auf der Vorgebirgstraße, das die Stadt Köln für wohnungslose Menschen als Humanitäre Hilfe bereit gestellt hat, ist es nach Informationen von report-K vor kurzem zu zwei Todesfällen an einem einzigen Tag (!) gekommen.

Wie Anwohner schilderten, habe ein Mann vor dem Haus von herbeigerufenen Rettungskräften nicht mehr wiederbelebt werden können und sei an den Folgen seines Alkoholkomsum verstorben. Ein weiterer Nutzer des Objekts sei seinem Drogenkonsum erlegen.

„Es ist richtig, dass Ende des Jahres zwei Nutzer*innen der Einrichtung in der Vorgebirgstraße gestorben sind“, bestätigt eine Sprecherin der Stadt Köln auf Nachfrage.

Immer wieder muss die Polizei zu Einsätzen im Objekt anrücken. Foto: privat

Immer wieder Vorkommnisse in Einrichtung am Kölner Volksgarten

Auch Polizeihauptkommissar Christoph Gilles bestätigt: „Die Kripo Köln hat am Dienstag, 20.12.2022 ein Todesermittlungsverfahren zu einer männlichen Person eröffnet, die in der SKM-Notschlafstelle verstorben aufgefunden worden war.

Ebenfalls am 20.12.2022 wurde eine weitere männliche Person im Freien unweit der Schlafstelle aufgefunden. Auch hier wurde ein Todesermittlungsverfahren durch die Polizei Köln eröffnet.

In beiden Fällen konnte ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen wurden abgeschlossen und die Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Köln übergeben.“

Eine bittere Nachricht gerade für die Helfer, die sich um die Menschen vor Ort kümmern.

Immer wieder gibt es laut der Anwohner und Behörden Zwischenfälle und Polizeieinsätze in und rund um die Einrichtung. Sirenengeheul ist an der Tagesordnung auf der Straße, torkelnde, fluchende Männer am hellichten Tag ein gewohnter Anblick.

So mussten bspw. bereits im Mai von den Sozialarbeitern mehrere Hausverbote gegen Bewohner wegen entsprechenden Verhaltens ausgesprochen werden.

Die Sprecherin der Stadt Köln erklärte seinerzeit zum Sinn des Hauses, dass man so der festgestellten Verelendung dieser Menschen entgegen wirken wolle durch die Möglichkeit von Tagesaufenthalt mit den Versorgungsangeboten wie z.B. Kleiderkammer, Schließfächer, das Angebot der täglichen Mahlzeit, die Möglichkeit seine Wäsche zu waschen und sich zu duschen.

Szene vor der Einrichtung: Zwei Männer liegen schlafend und berauscht am hellichten Tag auf dem Bürgersteig. Foto: privat

Und weiter: „Bei dem Objekt in der Vorgebirgstr. 22 mit einer aktuellen Platzzahl von 80 handelt es sich um eine ganzjährige Übernachtungsmöglichkeit und eine zentrale Beratungs- und Anlaufstelle für den Personenkreis der EU-Bürgerinnen bzw. EU-Bürger ohne sozialhilferechtlichen Leistungsanspruch. Diese Beratungs- und Anlaufstelle ist langfristig installiert und beinhaltet sprach- und kulturkompetente Ansprechpersonen und eine Möglichkeit des Tagesaufenthaltes mit existentieller Versorgung.

In der Umsetzung der Hilfe erfolgte auch eine personelle Ausweitung des Streetwork, die Erweiterung um Sprach- und Kulturmittler sowie die Einrichtung einer Ärztesprechstunde durch den Mobilen Medizinischen Dienst des Gesundheitsamtes. (…)

Außerdem trägt diese zusätzliche humanitäre Hilfe dazu bei, die sichtbar gewordenen Problemlagen im öffentlichen Raum zu entschärfen. Das Objekt wird von einem Träger der Wohlfahrtspflege ständig betreut, der in einem engen Kontakt zur Polizei und den Ordnungsbehörden steht. Diese Behörden bieten auch regelmäßig Sprechstunden für die Nachbarn und Anwohner*innen der Vorgebirgstraße an.“