Köln | Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, Drogenverstöße und Ausschreitungen rivalisierender Schülergruppen: Die Bilanz der teilweise eskalierten Abi-Motto-Woche ziehe Konsequenzen nach sich. An 16 Gymnasien und einer Gesamtschule seien Ausschreitungen im Land dokumentiert worden. Betroffen seien insbesondere die Kölner und Düsseldorfer Region. In regionalen Schulleiterdienstbesprechungen werden nun gemeinsam mit den Schulträgern und der Polizei Konzepte für 2017 entwickelt. Die Gesamtverantwortung siehe Landesschulministerin Sylvia Löhrmann bei den Schulleitern und den jeweiligen Schulkonferenzen.

Jahr für Jahr komme es zu Provokationen und Sachbeschädigungen im Rahmen der „Mottowoche“ von Kölner Abiturienten. Schüler verschiedener Gymnasien seien sich regelrecht am „bekriegen“ bzw. kündigen mit Videos im Internet Aktionen gegen die „gegnerischen“ Schulen an. In diesem Jahr wurde eine neue Stufe der Eskalation erreicht, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der CDU-Landtagsabgeordneten.

Die CDU-Landtagsabgeordneten Petra Vogt, schulpolitische Sprecherin der Fraktion, und Gregor Golland, Innenexperte, hakten deshalb bei der Landesregierung nach.

Vogt: „Damit vor Ort sinnvolle Konzepte entwickelt und Maßnahmen gegen weitere Ausschreitungen durchgeführt werden können, braucht es die unmissverständliche Rückendeckung der Landesregierung. Sanktionen von Schulen und Behörden müssen durch klare Vorgaben und Erlasse gedeckt werden.“

Mit Blick auf die in Köln filmisch festgehaltenem Einsatzverhalten der Polizei fordere Golland künftig ein konsequenteres Vorgehen: „Es ist gut, dass Vorgänge nun intensiv innerbehördlich aufgearbeitet werden. Insbesondere das Beobachten von Krawall-Ankündigungen im Internet wird im kommenden Jahr intensiver erfolgen müssen, damit die Polizei von Ausmaß der Gewalt nicht mehr überrumpelt wird.“

„Abi-Krawalle sind kein Bestandteil einer schützenswerten Jugendkultur. Gerade bei volljährigen Abiturienten müssen eine angemessene Reife und fundierte Wertevorstellungen vorausgesetzt werden. Wer gegen Anstand und Gesetze verstößt, muss mit Auswirkungen rechnen“, so die Abgeordneten.

Autor: ib