Köln | Bis 15. August 2014 sollte der Künster Rolf Tepel, besser bekannt als Ketan, das von ihm „Paradies“ getaufte und umgestaltete, brachliegende städtische Grundstück am Eifelwall räumen, auf dem der Neubau des Historischen Archivs entstehen soll. Nun hat ihm die Stadt Köln einen Aufschub um einen Monat gewährt.

Die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln habe, so eine Mitteilung der Stadt, „unter Beibehaltung des grundsätzlichen Anspruchs auf Räumung des Geländes Eifelwall 5“ Künstler Ketan „eine letztmalige Fristverlängerung“ eingeräumt. Außerdem zitiert die Stadt aus einem Schreiben an Ketan:„….Daher hat die vom mir geäußerte Bitte an Sie, dass Gelände bis zum 15.08.2014 zu räumen, nach wie vor Bestand. Nachdem ich das Gelände besichtigt habe, kann ich mir gut vorstellen, dass sich eine Räumung sämtlicher Aufbauten  bis zum 15.08.2014 als schwierig gestaltet, daher stimme ich einer Verlängerung der Frist bis zum 15.09.2014 zu.“

Die Verwaltung hatte die Zwischennutzung durch den Künstler Tepel mit der Maßgabe toleriert, dass er das Areal räumt, sobald die Bauvorbereitungen für den Archivneubau beginnen. Dies hatte Tepel zugesagt. Eine vertraglich geregelte Zwischennutzung existiert allerdings nicht.

Kölner Grüne erwarten „sinnvolles Management“

Die Kölner Grünen hatten im Vorfeld Kritik am Management der städtischen Gebäudewirtschaft geübt. „Wenn der Künstler in Kürze das Areal räumen muss, so soll auch unmittelbar mit der Vorbereitung der Bauaktivitäten begonnen werden. Laut Bericht der Gebäudewirtschaft vom März 2014 ist der Aushub der Baugrube aber erst für September 2015 geplant. Das passt nicht zusammen. Das Grundstück soll nach einer Räumung nicht über Monate brach liegen. Andernfalls ergäbe eine jetzige Räumung keinen Sinn.“, so Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Jörg Frank.

Im Hauptausschuss am 11.08.14 hatte die grüne Fraktion die Gebäudewirtschaft aufgefordert, kurzfristig eine aktuelle Zeitplanung für den Neubau des Historischen Archivs auf dem Grundstück am Eifelwall vorzulegen. Anlass dafür sei die Räumungsaufforderung der Gebäudewirtschaft für den 15.08.2014 an Tepel gewesen, der seit mehreren Jahren auf dem Eifelwall-Grundstück in Bau- und Wohnwagen lebt.

„Den befristeten Verbleib von Tepel auf dem Areal bis zum Baubeginn haben wir seiner Zeit unterstützt. Bis zum Beginn der Bauarbeiten kann er noch bleiben. Unsere Ratsbeschlüsse sehen vor, auf dem Areal das neue Historische Archiv zu bauen und den inneren Grüngürtel auf Basis des Innenstadt-Masterplans zu verlängern. Wir drängen auf ein zügiges und transparentes Management für den Archivbau.“, so Brigitta von Bülow, kulturpolitische Sprecherin der Kölner Grünen.
 

Autor: dd
Foto: Künstler Ketan blickt über die Mauer seines „Paradieses“