Köln | Die Köln-SPD will den Konflikt zwischen Anwohnern und spätabendlichen Besuchern des Brüsseler Platzes, die sich dort vor allem in den Sommermonaten zahlreich treffen, in einem Workshopverfahren lösen. Man wolle auf Beteiligung aller anstelle von Bevormundung setzen, heißt es aus den Reihen der SPD.

Alle Erfahrungen der letzten Jahre zeigten, dass mit dem städtischen Ordnungsdienst alleine der Konflikt nicht gelöst werden könne, so die Köln-SPD. Hinzu komme ein außergewöhnlich hoher Personalaufwand. Für die Zukunft müsse deshalb eine genaue Abwägung aller Interessen erfolgen.

Regina Börschel, SPD-Fraktionsvorsitzende der Bezirksvertretung Innenstadt, fordert: „Ein Perspektivwechsel muss her! Der Brüsseler Platz ist Ausdruck einer sich wandelnden Stadtkultur: Menschen verbringen zunehmend die warmen Abende draußen. Das ist legitim. Allerdings sind auch die Interessen der in der Innenstadt lebenden Menschen zu berücksichtigen. Deshalb wollen wir einen geeigneten Interessenausgleich.“

Gerrit Krupp, ordnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion: „Wir wollen ein Neudenken anstoßen.“ Man habe daher die Stadtverwaltung beauftragt, in einem Workshopverfahren neue und weitergehende Ideen für den Umgang mit der Spannung zwischen einem sich ändernden Freizeitverhalten und dem Ruhebedürfnis der Anwohner zu entwickeln und auf ihre Anwendbarkeit zu prüfen, so Krupp weiter.  Insbesondere stadtgestalterische Maßnahmen und Begrünung, mit denen der Platz ‚leiser‘ gestaltet werden könne, kämen in Betracht.

Man setze in der Entwicklung der urbanen Plätze klar auf mehr Beteiligung und weniger Bevormundung, so Marco Malavasi, Mitglied des KölnSPD-Parteivorstandes und Leiter des FORUM Veranstaltungskultur. Dabei müssten alle Beteiligten mit eingebunden werden. Nur gemeinsam mit Anwohnern, Gastronomie, Gewerbe und den Platznutzern finden man eine Lösung.

Autor: dd
Foto: Die Kölner SPD fordert ein Workshopverfahren für den Brüsseler Platz.