Köln | Noch staubt es gewaltig im Kölner Südstadion, aber in einigen Monaten werden sich die Spieler von Fortuna Köln freuen, dass sie statt auf jahrzehntealtem Belag auf einem von unten geheizten Rasen auch bei Minusgraden Fußball spielen können. Die Arbeiten der Kölner Sportstätten GmbH gehen planmäßig voran und es sind bereits 26 km Bodenheizung verlegt.

Fotostrecke: Die neue Rasenheizung im Kölner Südstadion wird mit Sand verpackt >

Es ist heiß im Kölner Südstadion. Ein kleiner Radlader bringt emsig wie eine Biene ständig neuen Sand, der auf dem Parkplatz hinter dem Stadion von großen LKW abgekippt wird. Ein Bulldozer verteilt den Sand auf den Heizungsschläuchen, die akurat auf dem Platz aufgebracht sind. Dies ist nach den Bauarbeiten im Untergrund jetzt der nächste Arbeitsschritt, bevor in 14 Tagen die so genannte Dickschicht aus Mutterboden, Sand und Lavagestein aufgebracht wird. Und darüber wird dann der Rasen ausgerollt. Diese Stücke sind rund 40 mm dick. Der alte Platz war übrigens mehr als 40 Jahre lang in Betrieb. Der neue wird mit Fernwärme geheizt.

Es gehe darum den Platz witterungsbedingt frostfrei zu halten. Dazu muss vor dem Spieltag die Heizung rund vier bis fünf Tage zuvor eingeschaltet werden. Dies wird über Fernzugriff möglich sein. Der Platzwart muss also nicht mit den Langlaufskiern angefahren kommen und einen Hahn aufdrehen. Bei der Länge der Leitungen von 26 km und 8.000 qm Fläche reagiert die Heizung entsprechend träge, dies erklärt die lange Vorlaufzeit. Bei Minus 15 Grad Celsius würde dann das Wasser mit 38 Grad in die Leitungen strömen und so den Platz bespielbar halten. Ende Juli soll dann wieder im Südstadion Fußball gespielt werden.

Autor: Andi Goral
Foto: Sand wird über der Rasenheizung des Kölner Südstadions verteilt