Symbolbild Fahrrad

Köln | Der Landesverband NRW der Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) veranstaltet derzeit mit rund zwanzig Personen seit dem 29. Juli bis zum 6. August eine 350 km lange Friedensfahrradtour durch Nordrhein-Westfalen für „Frieden, Entspannungspolitik und Abrüstung, Klima- und Umweltschutz“.

„Mit unserer zehnten Friedensfahrradtour NRW wollen wir für gemeinsame Sicherheit statt Krieg und Konfrontation in Europa und weltweit werben“, sagte Joachim Schramm, der Landesgeschäftsführer NRW der DFG-VK. „Das Elend des Krieges, das die ukrainische Bevölkerung und die Soldatinnen und Soldaten auf beiden Seiten erleiden, muss endlich aufhören“, fordert Schramm. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine, in den die NATO durch ihre Waffenlieferungen immer mehr verwickelt sei, drohe zu eskalieren. Es sei gefährlich, dass die Atommächte Rüstungskontrollverträge gekündigt und Dialogformate wie den NATO-Russland-Rat oder den Petersburger Dialog eingestellt hätten und die in der Charta der Vereinten Nationen verankerten Friedenspflichten missachten würden, so Schramm weiter. Der Krieg beeinträchtige die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in vielen Ländern der Erde und müsse gestoppt werden.

„Wir sind im Kalten Krieg mehrfach an einem Atomkrieg vorbeigeschrammt“

Michael Sünner, Mitorganisator der Tour und Sprecher der Gruppe Köln der DFG-VK, ergänzt: „Wir sind im Kalten Krieg mehrfach haarscharf an einem Atomkrieg vorbeigeschrammt. Die Bundesregierung muss gerade wegen des Kriegs in der Ukraine alles dafür tun, dass die Atommächte USA und Russland direkt miteinander reden.“ Die DFG-VK fordere die Bundesregierung auf, den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu unterzeichnen, der 2021 in Kraft getreten sei. Sünner ergänzt: „Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich für eine Verhandlungslösung engagiert und sich für die Rechte der vom Krieg betroffenen Menschen einsetzt, vor allem die Geflüchteten und die Kriegsdienstverweigerer und Deserteure auf beiden Seiten.“

Fahrradtour endet in Köln  

Die Fahrradtour im Zeichen des Friedens startete letzten Samstag in Paderborn und endet voraussichtlich am Sonntag in Köln. Unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Zukunft“ demonstrieren die Radler:innen an Militärstandorten wie etwa am britischen Truppenstützpunkt in Paderborn-Sennelager. In Düsseldorf werden die Radler:innen zudem gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall demonstrieren, der mit Kriegsgerät und -munition Gewinne mache und den Bau eines Werkes zur Produktion von Teilen des atomwaffenfähigen Kampfjets F35A in Weeze (Niederrhein) plant.

Die Tour – heißt es seitens der Veranstalter – besuchen zudem friedliche Orte wie etwa den Friedenssaal in Münster oder das forumZFD in Köln, das Friedensfachkräfte für die zivile Bearbeitung von Konflikten im In- und Ausland ausbildet. Den Abschluss der Tour bildet eine Aktion in Köln gemeinsam mit Atomwaffengegner:innen aus der Domstadt zur Erinnerung an den Atombombenabwurf auf Hiroshima am 6. August 1945. 

rs