Köln | 284 Menschen erhielten am Donnerstag, 8. April, die Bestätigung eines positiven PCR-Tests in Köln. Die 7-Tage-Inzidenz für den Zeitraum 2. bis 8. April in Köln steigt wieder an auf 135,2. Ein Mensch starb an oder mit Covid-19, so die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) für Köln. Für Deutschland werden 25.464 Corona-Neuinfektionen gemeldet und der Bund reduziert deutlich die Impfstoff-Lieferungen an Hausärzte.

Die Coronavirus-Lage in Köln am Donnerstag, 8. April

In den Kölner Kliniken wurden gestern, Stand 15:29 Uhr, 289 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt, 99 von ihnen auf einer Intensivstation. Nur bei den Klinikzahlen erfasst die Stadt nicht nur Kölner mit Erstwohnsitz in Köln.

In 3.628 Fällen wiesen die Labore in Köln seit dem 20. Dezember 2020 Virusmutationen in Köln nach und seit Ende Januar werden alle positiven PCR-Tests auf Mutationen untersucht. Mit 3.331 Fällen überwiegt die britische Mutation, vor der südafrikanischen Variante mit 278 Fällen. In sieben Fällen wiesen die Labore die brasilianische und in 12 Fällen eine Mutation der britischen Mutante in Köln nach.

Zwar bleiben die NRW-Schulen in der kommenden Woche bis auf die Abschlussklassen im Distanzunterricht aber die Stadt Köln will dort und in den Kindertagesstätten mehr testen. Sechs Wochen lang wird das Testangebot für Schulen und Kindertagesstätten, die dies wollen, ausgeweitet. Ab Montag können 650 Kölner Kitas zwei Lolli-PCR-Tests pro Woche und 200 Schulen einmal pro Woche diesen Test freiwillig und kostenlos durchführen. Die Kosten von rund 4,85 Millionen Euro übernimmt die Stadt Köln. Dabei wird an dem Wattestab nur 30 Sekunden gelutscht. Eine Testmethode, die vor allem für Kinder wesentlich angenehmer ist. Derzeit sind an 141 Schulen 287 infizierte Schüler*innen und an 60 Schulen 79 infizierte Mitarbeiter*innen gemeldet. An 70 Kitas sind 83 Kinder infiziert und an 49 Kitas 62 Mitarbeiter*innen.

In 74 Seniorenheimen sind 71 Bewohner*innen und 71 Mitarbeiter*innen positiv auf das Coronavirus getestet.

RKI meldet 25.464 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 110,4

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen 25.464 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 16,3 Prozent oder 3.576 Fälle mehr als am Freitagmorgen vor einer Woche, als 21.888 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von 105,7 auf 110,4 neue Fällen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

Erstmals seit den Osterfeiertagen stieg die Zahl der Infektionen damit im Vorwochenvergleich wieder deutlich an – weil letzten Freitag Karfreitag war sind die Zahlen allerdings schwer zu interpretieren. Insgesamt geht das Institut derzeit von rund 230.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 600 mehr als vor einer Woche. Die Dunkelziffer ist unbekannt, nach Meinung unterschiedlicher Experten könnte sie doppelt oder bis zu sieben Mal so hoch sein.

Außerdem meldete das RKI nun 296 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.228 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 175 Todesfällen pro Tag. Am Vortag lag dieser Wert bei durchschnittlich 166 Corona-Toten innerhalb der letzten sieben Tage.

Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Freitagmorgen 4.456 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Donnerstagmittag waren es 4.474.

Bund reduziert massiv Impfstoff-Lieferungen an Hausärzte

Das Bundesgesundheitsministerium hat die in zwei Wochen geplante Lieferung von Corona-Impfstoff an die Hausärzte auf Wunsch der Länder massiv reduziert. Das geht aus einem neuen Lieferplan hervor, den das Haus von Jens Spahn (CDU) an die Länder geschickt hat und über den das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ berichtet.

Demnach sollen in der 16. Kalenderwoche (19.-25. April) 463.320 Biontech-Dosen und 568.000 Astrazeneca-Dosen in die Praxen kommen, insgesamt also 1.031.320. Als Bund und Länder vor knapp vier Wochen die Aufteilung der Impfstoffdosen im April beschlossen hatten, hätten laut der damaligen internen Unterlagen aber in der 16. Kalenderwoche rund 1,7 Millionen Dosen an die Praxen gehen müssen – also rund 700.000 mehr.

Und: Es sollten auch nur Dosen von Biontech sein. Entsprechend hatten die Praxen nach Informationen von „Business Insider“ auch bereits im Großhandel bestellt. Eine Woche später sieht die Lage noch düsterer aus: Dann sollen zwar 1.153.620 Dosen Biontech und 556.800 Dosen Astrazeneca an die Praxen gehen, also 1.716.270, doch eigentlich hätten es insgesamt 2,6 Millionen sein müssen.

Grund für die Reduzierung: In den Impfzentren drohen in beiden Wochen starke Liefer-Ausfälle. So gibt es in der 17. Kalenderwoche offenbar fast 1,7 Millionen Astrazeneca-Dosen weniger als bisher vom Gesundheitsministerium geplant. Zudem rechnen die Länder nach wie vor auch mit weniger Moderna-Dosen als gedacht.

Zum Ausgleich haben die Länder nun Gesundheitsminister Spahn gebeten, Impfstoff von den Praxen abzuzwacken. Doch selbst damit wird der Astrazeneca-Ausfall nicht vollständig kompensiert.

Autor: red, dts