“Schlüsselwort heißt Inklusion“

Vieles hat sich in den vergangenen 30 Jahren verbessert. Während beispielsweise der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt eines psychisch kranken Menschen früher etwa zwei Jahre betrug, dauert er heute weniger als einen Monat. Dennoch sieht die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) noch viel Handlungsbedarf. „Das Schlüsselwort heiß Inklusion“, so Wolfgang Scheiblich, Sprecher der PSAG. Gemeint ist damit: Psychische Erkrankungen sollten genauso ernst genommen werden wie andere Erkrankungen. Denn jeder dritter leidet irgendwann in seinem Leben an einer psychischen Erkrankung. Die PSAG setzt sich dafür ein, dass diese Erkrankungen von der Gesellschaft akzeptiert und toleriert werden. Dazu möchte sie die Gesellschaft weiter aufklären, denn häufig verlaufen psychische Erkrankungen unauffällig. Daher unterstrich gestern Gesundheitsdezernentin Marlis Bredehorst die Notwendigkeit, psychisch Kranke in der Gesellschaft sichtbar zu machen.    

500 Menschen setzen sich gemeinsam ein

In diesem Jahr feiert die PSAG ihr 30-jähriges Jubiläum. Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft wurde im September 1979 auf Beschluss des Rates der Stadt Köln gegründet. 500 Menschen – ehrenamtliche Helfer, Arbeiter, Angehörige und Betroffene des Psychosozialen Bereichs – arbeiten in der Gemeinschaft zusammen. Die PSAG besteht aus sieben Arbeitskreisen: Erwachsenenpsychiatrie, Psychosoziale Versorgung von Kindern und Jugendlichen, Arbeitskreis AIDS, Arbeitskreis Sucht, Alterspsychiatrie, Geistige Behinderung/ Lernschwierigkeit und Arbeitskreis Psychisch kranke Wohnungslose. Die PSAG sagt von sich selbst, sie sorge sich um die „Interessenvertretung der Betroffenen gegenüber der Fachwelt, der Politik, der Verwaltung und der Öffentlichkeit“.

Dabei will die PSAG vor allem auch die Zusammenarbeit zwischen den Verbänden, Vereinen und Diensten im Psychiatriebereich verbessern. So konnte gemeinsam mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln ein Kinder und Jugend Psychiatrie Institut gegründet und die Betreuung von psychisch kranken Wohnungslose entwickelt werden.

[Fiona Schneider für Report-k.de/KölnsInternetzeitung]