Das Symbolbild zeigt einen Paket-Zusteller.

Köln | red, dts | Die Arbeitslosigkeit in Köln steigt mit Beginn des Jahres 2023. Aber die Steigerung, so die Agentur für Arbeit in Köln, sei geringer als üblich. Zudem meldet die Behörde mehr als 7.500 offene Stellen in Köln. Aber die Unterbeschäftigung stieg im Vorjahresvergleich um 3,4 Prozent. Die Kölner Arbeitsmarkt-Insights und bundesdeutschen Zahlen.

Der Überblick

Die Steigerung der Arbeitslosigkeit sei typisch für das Jahresende, stellt die Agentur fest. Dies sei bedingt durch auslaufende Verträge zum Jahresende, den Abschluss des Weihnachtsgeschäfts oder die Beendigung der Ausbildungen. Die Steigerung beträfe daher vor allem den Bereich der Agentur und die Arbeitslosenversicherung. Der Anstieg sei geringer als in den Vorjahren. Die Kölner Agentur erklärt dies mit dem Fachkräftemangel, so dass Unternehmen Mitarbeitende länger an sich binden wollten.

In die Statistik fließen zudem 2.300 Ukrainier:innen ein, die ebenfalls in der Arbeitslosenstatistik erfasst werden. Die 7.500 offenen Stellen sei eine Zahl die in den vergangenen drei Jahren nie so hoch war. Es sei derzeit für Unternehmen schwer Fachkräfte auf dem Markt zu finden. Daher rate die Agentur dazu diese selbst auszubilden. Für das aktuelle Ausbildungsjahr hat die Behörde erste Zahlen. Das beginnt wie immer am 1. September. 3.987 Stellen seien derzeit in der Angebotsdatenbank. 2.649 Bewerber:innen registrierten sich bereits. Vom 6. bis 11. Februar bietet die Kölner Agentur wieder digitale Elternabende an, bei denen sich die Kölner Top-40-Unternehmen jeder Branche vorstellen könnten. Interessierte finden dazu mehr unter www.arbeitsagentur.de/k/digitale-elternabende

Der Kölner Arbeitsmarkt im Januar im Detail

Insgesamt wurden im Januar 3.974 Menschen in Köln entlassen. 1.953 Menschen mehr meldeten sich arbeitslos im Vergleich zum Dezember. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent. Die Kölner Arbeitslosenquote liegt bei 8,7 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt. Dabei entfallen 13.767 Personen in den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 38.931 Arbeitslosen in den Bereich des Sozialgesetzbuches, also SGB II. Auch diese Zahl SGB II nahm im Vorjahresvergleich um 1,6 Prozent ab. Im Januar sind 5.393 Ukrainer:innen als arbeitssuchend in Köln gemeldet. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen beträgt 2.380.

Die Unterbeschäftigung ist in Köln im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr gestiegen. Die Unterbeschäftigung zählt alle arbeitslosen Kölner:innen und damit auch die, die in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sind. Das waren im Januar 15.351 Menschen. Dazu kommen noch die Menschen deren Selbstständigkeit gefördert wird. Damit liegt die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Köln bei 68.287. Verglichen mit dem Januar 2022 stieg die Unterbeschäftigung in Köln um 3,4 Prozent.

Im Januar gab es in Köln 7.521 offene Stellen, die sich unter anderem auf folgende Branchen verteilen:
• 610 Stellen: Lagerwirtschaft, Post, Zustellung
• 476 Stellen: Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung
• 383 Stellen: Sicherheitsfachkräfte
• 277 Stellen: Verwaltung
• 273 Stellen: Büro und Sekretariat
• 226 Stellen: Gastronomie
• 223 Stellen: Unternehmensorganisation
• 201 Stellen: Energietechnik
• 185 Stellen: Informatik
• 158 Stellen: Reinigung
• 158 Stellen: Arzt- und Praxishilfe
• 155 Stellen: Werbung und Marketing

Arbeitslosenzahlen im Januar gestiegen

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar erneut gestiegen. Im ersten Monat des Jahres waren in der Bundesrepublik 2,616 Millionen Personen arbeitslos gemeldet und damit 154.000 mehr als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mit. Gegenüber dem Vormonat stieg die Arbeitslosenzahl um 162.000 Personen.

Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter wäre die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gesunken, so die Bundesagentur. Die Arbeitslosenquote stieg demnach von Dezember 2022 auf Januar 2023 um 0,3 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent und habe sich damit auch gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, sei saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3.000 gestiegen, da hier insbesondere auch die Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen berücksichtigt werde.

Die Unterbeschäftigung lag im Januar 2023 bei 3.455.000 Personen, das waren 269.000 mehr als vor einem Jahr. „Der Arbeitsmarkt blieb auch am Jahresanfang stabil. Auswirkungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sind jedoch weiterhin erkennbar“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, am Dienstag.

ag