Nachdem sie drei Monate hintereinander sank, verharrte die Arbeitslosigkeit in Köln im November auf dem Niveau des Vormonats. Mit 53.229 lag sie lediglich um 96 Personen oder 0,2 Prozent über dem Wert des Vormonats. Gegenüber dem Vorjahr allerdings verstärkte sich der Anstieg. Er beträgt nunmehr 2.182 oder 4,3 Prozent. Im Vormonat lag der Anstieg noch bei 2,4 Prozent. „Auch wenn die Arbeitslosigkeit in Köln im Vergleich zum Vormonat stagniert, zeichnet sich alles andere als eine Lösung der Probleme am Kölner Arbeitsmarkt ab. Zum einen setzte der im November übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit aus. Das war zuletzt in den Rezessionsjahren 2001 bis 2003 der Fall. Zum anderen wächst im Vorjahresvergleich die Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten zunehmend“, beschreibt Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, die derzeitige Arbeitsmarktsituation. „Die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes ist eingeschränkt. Dies bekommen vor allem Geringqualifizierte zu spüren.“

Welters listet die Fakten:
Deutlich mehr Menschen als im letzten Jahr mussten sich seit Januar unmittelbar nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos melden.

Gleichzeitig beendeten weniger Kölner ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Lediglich bei den durch die Arbeitsagentur betreuten kurzfristig Arbeitslosen liegt der Wert immer noch höher als vor einem Jahr.

Zudem liegt die Zahl der Arbeitsaufnahmen aus Arbeitslosigkeit insgesamt unter der der Arbeitslosmeldungen nach Jobverlust.

Die seit Jahresbeginn gemeldete Kräftenachfrage (ungeförderte Stellen) liegt um fast 2.000 unter dem Vorjahreswert.

Kurzarbeit stabilisiert Arbeitsmarkt
Dennoch verlaufe die Entwicklung der Arbeitslosigkeit auch in Köln günstiger als erwartet. „Das liegt nicht zuletzt am umfangreichen Einsatz arbeitsmarkpolitischer Maßnahmen. Die Unternehmen halten ihre Fachkräfte für den kommenden Aufschwung, indem sie mit Kurzarbeit die auftragsschwache Zeit überbrücken und bereits jetzt für den zukünftig erwarteten Fachkräftemangel vorsorgen. Kurzarbeit – im September waren es in Köln immerhin etwa 10.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – wirkt stabilisierend“, so Welters. Aber auch die umfangreiche Förderung der Arbeitslosen durch ARGE und Arbeitsagentur entlaste den Arbeitsmarkt. Die Menschen würden fit gemacht für den Arbeitsmarkt beziehungsweise bei der Suche einer neuen Arbeit unterstützt erklärt Welters. Zusammen mit den Menschen, die sich in einer Förderung befinden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, sind das gut 10.200 Personen. Ohne diesen Entlastungseffekt läge die Arbeitslosigkeit bei 63.456, die Arbeitslosenquote läge bei 12,4 Prozent (statt 10,4).

Fachkräfte weiterhin gefragt
Aber auch in der Krise ist, so Welters, die Kräftenachfrage insgesamt nicht weggebrochen. „Knapp 5.300 ungeförderte Stellen sind der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldet. Es lohnt sich also, initiativ Stellen zu suchen und alternative Möglichkeiten zur bisherigen Tätigkeit auszuloten“, betont Welters. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, also im Kundenzentrum der Arbeitsagentur, mache sich dies auch bemerkbar. Über 21.000 Kölner haben dort ihre Arbeitslosigkeit im Verlauf des Jahres durch die Aufnahme einer Arbeit beenden können, fast vier Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum des letzten Jahres. Welters rät daher, auch die Jobangebote der Arbeitsagentur intensiv zu nutzen.

Aktualisiert um 10:35 Uhr
Zahl der Arbeitslosen fällt im November in Deutschland auf 3,215 Millionen
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November auf 3.215.000 gesunken. Das teilte heute die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. Das sind rund 13.000 weniger Arbeitslose als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 227.000 gestiegen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte und liegt nun bei 7,6 Prozent.

Aktualisiert am 3.12.2009, 11:15 Uhr
777.589 Jobsuchende in NRW
Im November gab es in Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 777.589 Jobsuchenden knapp 6.730 weniger als noch im Oktober. Allerdings stieg die Zahl der Arbeitslosen insgesamt im Vergleich zum November 2008 um über 65.000 Arbeitslose. Dabei erhöhte sich insbesondere die Zahl der Arbeitslosen, die Arbgeitslosengeld I erhaletn – also weniger als 12 Monate arbeitslos gemeldet sind.

[cs; dts; Foto: ger.hardt/ www.pixelio.de]