Symbolbild Polizei

Düsseldorf | Es geht um organisierte Kriminalität. Heute wurden in mehreren Bundesländern 56 Objekte durchsucht. Darunter auch in Köln.

Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung von organisierter Kriminalität in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) aufgrund des Verdachts auf gewerbs- und bandenmäßige Urkundenfälschung, Geldwäsche und (Kredit)Betrug wurden heute am 12. Dezember 2023 Einsatzkräfte der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen (LKA NRW), die Steuerfahndung Düsseldorf und der Zoll aktiv. Die Beamten durchsuchten insgesamt 56 Objekte, darunter Häuser, Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte in Nordrhein-Westfalen sowie Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz.

29 Beschuldigte

Das Verfahren der Task-Force, bestehend aus Polizei, Steuerfahndung und Justiz beim LKA NRW, richtet sich gegen insgesamt 29 Beschuldigte im Alter von 26 bis 63 Jahren. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, in der Zeit von Februar 2017 bis August 2022 gemeinschaftlich und strukturiert den Handel mit illegalen Betäubungsmitteln betrieben zu haben.

Die Beschuldigten werden verdächtigt, diverse Dokumente wie Gehaltsabrechnungen, Kontoauszüge, Arbeits- und Mietverträge gefälscht und in Umlaufgebracht zu haben. Insbesondere besteht der Verdacht, dass sie über eine Gesellschaft gegen eine Provision „Finanzierungslösungen für jedermann“ angeboten haben. Die Beschuldigten sollen gefälschte Unterlagen bei verschiedenen Banken eingereicht haben, um diese über die Bonität ihrer Kunden zu täuschen und so beispielsweise Darlehen zur Finanzierung von Immobilien zu erhalten.

Wie hoch könnte der Schaden sein?

In einigen Fällen sollen die Beschuldigten zudem selbst mit gefälschten Unterlagen Darlehen beantragt haben. Es wird vermutet, dass die ausgezahlten Darlehen zum Erwerb der Immobilien oder teurer Kraftfahrzeuge verwendet wurden. Derzeit beläuft sich die Gesamtsumme der ausgezahlten Darlehen auf rund 12 Millionen Euro. So der aktuelle Stand der Ermittlungen.

Die Durchsuchungsmaßnahmen fanden an insgesamt 56 Objekten in Aachen, Arnsberg (2), Beckum, Bochum (2), Dortmund (6), Düsseldorf (16), Duisburg (2), Frankfurt am Main, Hameln, Kaarst, Kaiserslautern (2), Kleve, Köln, Langenfeld (Rheinland), Meerbusch (2), Mülheim an der Ruhr (2), München, Neuhof bei
Kaiserslautern, Neuss (5), Ratingen (2), Rösrath, Schwäbisch Hall, Schwaig bei Nürnberg, Witten und Wuppertal statt.

Den sieben Beschuldigten wird vorgeworfen, inkriminierte Gelder durch Immobilien- oder Kontentransaktionen in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust zu haben. Ein 40-jähriger Beschuldigter wurde festgenommen und wird im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt.

Vermögenswerte in Höhe von rund 6,3 Millionen Euro sichergestellt

Bei den Durchsuchungen konnten Vermögenswerte in Höhe von rund 6,3 Millionen sichergestellt werden. Es wurden unter anderem mehrere Immobilien, Bargeld, ein Rolls Royce Fahrzeug, teure Uhren, Handtaschen und Schmuck sichergestellt. Die Beamten wollen durch ihre Razzien zudem Beweismittel wie Kontounterlagen, Mietverträge, Arbeitsverträge, Mobiltelefone und elektronische Speichermedien sichern. Jetzt werden die sichergestellten Unterlagen gesichtet und deren Relevanz für die weiteren Ermittlungen festgestellt.

Die gewerbs- und bandenmäßige Urkundenfälschung wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren, Geldwäsche sowie Betrug werden mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.