Köln | red, dts | Die Steigerung der 7-Tage-Inzidenz verlangsamt sich nach den Zahlen des Robert Koch-Institut (RKI), allerdings ist durch den Bearbeitungsstau im Kölner Gesundheitsamt unklar, wie valide diese Zahlen sind. Die Corona-Lage in Köln und Deutschland am 3. Dezember.

Die Corona-Lage am 3. Dezember in Köln

Die 7-Tage-Inzidenz in Köln bleibt die Höchste in Nordrhein-Westfalen, allerdings verlangsamt sich das Wachstum in Köln. Aber es ist unklar wie genau diese aktuell das Infektionsgeschehen in Köln abbildet, da das Gesundheitsamt der Stadt Köln nicht mehr tagesgenau erfassen kann. Auch bei den Laboren, die die Tests auswerten, herrscht Hochbetrieb. Das RKI gibt für den Zeitraum 27. November bis 3. Dezember eine 7-Tage-Inzidenz von 459 an. 790 neue Covid-19-Fälle registrierte das RKI und drei Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.

Dr. Johannes Nießen, der Leiter des Gesundheitsamtes in Köln, zeigte am gestrigen 3. Dezember auf, dass die höchsten Inzidenzen in der Altersgruppe der 6- bis 10-Jährigen mit 710,5 am höchsten ist. Das sind die, die nicht geimpft sind. Und in der Altersgruppe der 11- bis 18-Jährigen liegt die Inzidenz bei 388. Bei den Kölner*innen, die über 18 sind, liegt die Inzidenz bei 195,3. Bei den Veedeln mit der höchsten Inzidenz sticht Lindweiler mit 746,3 heraus, gefolgt von Porz-Ensen mit 532,1. In Bayenthal liegt die Inzidenz bei 470, in Esch/Auweiler bei 429,4 und in Ostheim bei 407,3.

In 23 Kölner Flüchtlingsunterkünften registrierte die Stadt Köln 76 Bewohnerinnen die sich mit Covid-19 ansteckten. In 61 Pflegeeinrichtungen sind insgesamt 107 Personen – also Bewohnerinnen und Mitarbeitende – positiv auf das Coronavirus getestet worden.

48 Patientinnen mit einer Covid-19-Erkrankung registriert das DIVI-Intensivregister auf den Kölner Intensivstationen. 31 von ihnen werden invasiv beatmet. Der Anteil freier Intensivbetten wird mit 6,89 Prozent angegeben, in Zahlen sind dies 23. Die Zahlen des DIVI-Intensivregisters stimmen nicht mit den Zahlen des DIVI-Intensivregisters überein. Dr. Christian Miller, Amtsleiter der Kölner Feuerwehr, nannte am gestrigen 3. Dezember 59 Patientinnen mit einer Covid-19-Infektion auf Intensivstation in Köln und nur 13 Betten freie Kapazität. Auf den Kölner Allgemeinstationen werden 191 Patient*innen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt.

RKI meldet 64.510 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt deutschlandweit auf 442,7

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Samstagmorgen vorläufig 64.510 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 3,9 Prozent oder 2.615 Fälle weniger als am Samstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 442,1 auf heute 442,7 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche sank, der Inzidenzwert aber stieg, ist nur möglich, weil das RKI letzte Woche zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hatte, die aber in die Inzidenzwertberechnung nicht eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 954.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 141.500 mehr als vor einer Woche und mehr als jemals zuvor. Außerdem meldete das RKI nun 378 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus.

Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 2.167 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 310 Todesfällen pro Tag (Vortag: 299). Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 102.946. Insgesamt wurden bislang 6,12 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungs-Inzidenz steigt auf 5,63 bundesweit

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist gestiegen. Das RKI meldete am Samstagmorgen zunächst 5,63 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Freitag ursprünglich: 5,52). Am Samstag letzter Woche lag der Wert aber ursprünglich bei 6,01. Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Wirklich vergleichbar sind nur die unkorrigierten Werte in Bezug zum gleichen Tag der Vorwoche, ansonsten gibt es Wochentagsverzerrungen. Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten weiterhin in Thüringen (20,09). Unter die 9er-Schwelle gerutscht ist jetzt Mecklenburg-Vorpommern (8,38), auch Sachsen-Anhalt (8,30), Bayern (7,90), Sachsen (7,17) und Baden-Württemberg (6,56) liegen in dieser Kategorie.

Es folgen zwischen 3 und 6 das Saarland (5,69), Brandenburg (4,94), Berlin (4,53), Rheinland-Pfalz (4,42), Hessen (4,26), Nordrhein-Westfalen (4,10), Bremen (3,82) und Schleswig-Holstein (3,13). Darunter weiterhin nur Niedersachsen (2,41) und Hamburg (2,32). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,42, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 1,57, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 2,07, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 3,46, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 8,86 und bei den Über-80-Jährigen bei 24,80 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, dass ab einer Hospitalisierungsinzidenz von 3,0 die 2G-Regel flächendeckend gilt. Ab 6,0 kommt 2G-Plus, ab 9,0 sollen weitere Maßnahmen ergriffen werden. Durch die neuen Beschlüsse vom Donnerstag hat diese Festlegung aber an Bedeutung verloren.