Mehrere hundert Jugendliche aus der CAJ Schäl Sick (Christliche Arbeiter Jugend) und aus benachbarten Schulen in Buchheim und Buchforst haben am vergangenen Wochenende die S-Bahnunterführung an der Waldeckerstraße in Buchforst verschönert. Innerhalb von nur 72 Stunden bemalten sie zusammen mit drei Künstlern 600 Quadratmeter Betonwand. Zuvor hatten die Kinder bereits Papp-Silhouetten von sich und anderen Personen angefertigt. Die Umrisse übertrugen sie nun auf die Tunnelwände und bemalten sie mit bunten Farben.  „Einige Autofahrer hielten sogar an und schauten sich das Kunstwerk an, weil sie daran nicht einfach vorbei fahren konnten.“, erzählt Tobias Agreiter, Stadtvorsitzender des Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

67.104 Stunden für einen guten Zweck
Insgesamt waren in Köln bei der Aktion „72 Stunden – uns schickt der Himmel“ 932 Jugendliche aus katholischen Jugendverbänden, Jugendeinrichtungen und Pfarrgemeinden in 23 Projekten unterwegs. Zusammen engagierten sie sich 67.104 Stunden. Bundesweit engagierten sich sogar über 100.000 junge Menschen für ihre Stadt. In sozialen, politischen, ökologischen oder kulturellen Projekten machten sie das Stadtbild ein bisschen schöner. So säuberten Jugendliche in Köln-Mülheim 82 NS-Gedenkstolpersteine, um sie wieder deutlich sichtbar werden zu lassen. Außerdem organisierten sie eine kostenlose Führung zu den Stolpersteinen. Eine weitere Gruppe half 72 Stunden lang bei den Bergungsarbeiten für die Archivalien aus dem eingestürzten Historischen Archiv der Stadt. Weitere junge Menschen gingen in Krankenhäuser und Altenheime, säuberten Plätze in der Stadt, gestalteten Spielplätze und Gärten und legten Naturpfade an.

„Die Aktion war bundesweit ein voller Erfolg“, sagt Tobias Argeiter. Er ist sich sicher, dass es irgendwann eine Wiederholung der „72 Stunden“ geben wird. Im nächsten Jahr wird das jedoch nicht der Fall sein. Sozialdezernentin Marlis Bredehorst zeigte sich von dem Engagement der Jugendlichen begeistert. „Es ist toll, dass die Jugendlichen selbst überlegen konnten, was ist bei uns im Veedel notwendig, was können wir tun?“, so Bredehorst. Die Stadt Köln sei durch diese Aktion ein Stück schöner und sozialer geworden. „Gerade in einer Gesellschaft, die nicht darauf ausgelegt ist, für andere etwas zu tun, tut es gut zu sehen, dass so viele Jugendliche sich für ihre Mitbürger engagieren“, sagt die Sozialdezernentin.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung