Köln | Am gestrigen Sonntag, 24. Januar, erhielten 82 Kölnerinnen und Kölner die Bestätigung eines positiven Tests auf das Coronavirus. Das meldet das Robert Koch-Institut (RKI), dass für Gesamtdeutschland eine niedrige und vierstellige Zahl angibt. Es gibt keine neuen Todesfälle in Köln. Die 7-Tage-Inzidenz liegt für Köln im Zeitraum 18. bis 24. Januar bei 91,8. Vor dem Hintergrund der fallenden Zahlen werden Rufe nach einer Lockerung des Lockdowns lauter.

226 Personen werden derzeit, davon 76 auf Intensivstationen, in Kölner Kliniken mit einer Coronavirus-Infektion behandelt. Die Klinikzahlen beziehen sich nicht nur auf Kölnerinnen und Kölner.

RKI meldet 6.729 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am frühen Montagmorgen 6.729 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 5,8 Prozent oder 412 Fälle weniger als am Montagmorgen vor einer Woche, als 7.141 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Insgesamt geht das Institut derzeit von rund 266.100 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 36.200 weniger als vor einer Woche.

Die Dunkelziffer ist unbekannt, nach Meinung unterschiedlicher Experten könnte sie doppelt oder bis zu sieben Mal so hoch sein. Außerdem meldete das RKI nun 217 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 5.454 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 779 Todesfällen pro Tag, ebenso wie am Vortag.

Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Montagmorgen 4.612 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Sonntagmittag waren es 4.628. Seit über drei Wochen sinkt dieser Wert nun fast jeden Tag.

Ruf nach Lockerung des Lockdowns – Koalitionskrach in Bayern droht

Bayern steht womöglich vor einem Koalitionskrach. Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) denkt laut über Corona-Lockerungen nach – ganz im Gegensatz zu Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Nach einem Vierteljahr Lockdown werde es Zeit, „dass wir den Menschen und der Wirtschaft auch langsam mal wieder positive Perspektiven anbieten“, sagte Aiwanger der „Passauer Neuen Presse“ (Montagausgaube).

Sein Vorschlag: „An Grundschulen ab Mitte Februar bei einem Wert unter 200 – wie wir es zu Winterbeginn beschlossen hatten. Handel und Hotel bei rund 100. Friseure und Dienstleister spätestens Mitte Februar.“ Die Zahl der Regionen mit einer Inzidenz von 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner pro Woche gehe spürbar zurück, die bayernweite Inzidenz nähere sich wieder der Marke von 100. Zugleich würden immer mehr Menschen geimpft, sagte Aiwanger der „Passauer Neuen Presse“.

Der reine Blick auf die Inzidenz werde mit zunehmender Dauer des Lockdowns der Gesamtsituation immer weniger gerecht, so der bayerische Wirtschaftsminister: „Die Kollateralschäden werden zu groß.“ Da werde es politisch und rechtlich immer schwerer, die Einschränkungen aufrechterhalten zu wollen. „Auch die Ausgangssperre um 21 Uhr wird wackeln, wenn wir unter 100 kommen.“

Dabei sei „zu berücksichtigen, ob es eine breite Verteilung der Infektionslage gibt oder ob es Hotspots wie Pflegeheime sind, die die Zahlen hochtreiben.“

KMK-Chefin rechnet mit ersten Schulöffnungen Anfang Februar

Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD), rechnet unter bestimmten Voraussetzungen mit ersten Schulöffnungen Anfang Februar. Schulen könnten dann zwar „sicher nicht vollständig“ öffnen, aber sie halte das „bei entsprechender Infektionslage beispielsweise mit Wechselunterricht für möglich“, sagte die brandenburgische Bildungsministerin der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). „Allerdings kann das anfangs auch nur für Abschlussklassen und die ersten Klassenstufen gelten.

Distanzunterricht über einen langen Zeitraum tut insbesondere den Grundschulkindern nicht gut“, so Ernst. Sie verteidigte das unterschiedliche Vorgehen der Länder. „Das Infektionsgeschehen ist in Deutschland sehr unterschiedlich. Ich finde richtig, wenn die Länder die Spielräume, die ihnen die Beschlüsse bieten, unterschiedlich nutzen“, sagte Ernst zu den jüngsten Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern.

„Wenn ein Bundesland einen Inzidenzwert von weniger als 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche hat, kann es damit anders umgehen als ein Land mit einem Inzidenzwert jenseits von 200. Kein Land sollte auf ein anderes warten müssen, um seine Schulen zu öffnen.“

Autor: red, dts