Das Pressefoto zeigt die Kölner Bundestagsabgeordnete Serap Güler, CDU. | Foto: Laurence Chaperon

Köln | Die Kölner Bundestagsabgeordnete Serap Güler, CDU und ihr Team haben den Haushaltsentwurf 2023 der Ampel-Bundesregierung studiert und stellten fest, dass die seit 2011 bestehende sprachliche Bildung in Kindertagesstätten sich dort nicht mehr wiederfindet. Jetzt befürchtet Güler die ersatzlose Streichung und macht dagegen mobil. Für die Kölner MdB würde damit ein Modell zu einer gelungen Integration verloren gehen. In Köln könnten von der Streichung 167 Einrichtungen betroffen sein.

In einem schriftlichen Statement schreibt Güler: „„Sprache ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration. Gerade an dieser Stelle zu kürzen, ist ein Fehler der Ampel-Regierung mit weitreichenden Konsequenzen. Der Beschluss des Bundeskabinetts, nach mehr als zehn Jahren die Mittel für das Bundesprogramm ‚Sprach-Kitas‘ zu streichen, ist völlig unverständlich. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel noch versichert, dieses Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen.“

Güler merkt an, dass rund 40 Prozent der Kinder in Kindertageseinrichtungen einen Migrationshintergrund haben. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) spricht sogar davon, dass in jeder fünften Kita mindestens 50 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund haben. Zudem stellt das DJI fest, dass prozentual immer noch weniger Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund frühkindliche Bildungseinrichtungen besuchen. In einer Betrachtung des Themas schreibt das DJI zudem: „Fehlen deutschsprachige Kinder als Interaktionspartner, lassen sich Sprache und Wortschatz im Deutschen nicht im Spiel oder durch Nachahmung entwickeln. Die geringere Prozessqualität wiederum könnte darauf zurückzuführen sein, dass in Gruppen, in denen viele Kinder einen Migrationshintergrund haben, die sprachliche Verständigung im Alltag derart viel Raum einnimmt, dass andere Förderaspekte in den Hintergrund geraten.“

Hier hakt die Kritik von Güler ein. So sagt die Kölner Bundestagsabgeordnete, dass in Köln 167 Sprach-Kitas gefördert werden. Dass das Programm ausgerechnet jetzt ende, wo zudem viele geflüchtete Kinder aus der Ukraine versorgt werden müssten, sei der Unionsfraktion unverständlich, so Güler. „Sprach-Kitas“ konnten aus dem Fördertopf 25.000 Euro erhalten und damit eine halbe Fachkraft beantragen, die dabei hilft, sprachliche Bildung im Kita-Alltag zu bewältigen.