17:00 Uhr > NS-Forscher Perels hält Schuldspruch für "wichtiges Zeichen"
Der Politikwissenschaftler und NS-Forscher Joachim Perels hält den Urteilsspruch im Fall Demjanjuk für ein "wichtiges Zeichen". In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte Perels am Donnerstag, durch die Verurteilung Demjanjuks komme dessen Anteil an der Ermordung der Juden scharf und deutlich zum Ausdruck. Der Politikwissenschaftler stellte zudem fest, dass ein solcher Schuldspruch möglicherweise gar nicht in Relation zu den Verbrechen stehe. Das Verfahren sei zu spät abgelaufen, dass unter anderem der spezifische Tatbeitrag nicht mehr historisch ganz genau recherchiert werden könne. Das Demjanjuk nicht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, liege an dem späten Prozess, so der NS-Forscher weiter.

16:47 Uhr > NS-Kriegsverbrechen: Demjanjuk wird trotz Verurteilung aus Haft entlassen
Nach der Verurteilung des NS-Kriegsverbrechers John Demjanjuk zu fünf Jahren Haft hat das Münchner Landgericht angekündigt, den 91-Jährigen aus der Haft zu entlassen. Die Richter begründeten die Entscheidung mit dem Alter des Angeklagten und damit, dass das Urteil noch nicht rechtskräftig sei.

12:46 Uhr > Demjanjuk zu fünf Jahren Haft verurteilt
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 91-jährige gebürtige Ukrainer im Jahr 1943 als KZ-Wachmann im deutschen Vernichtungslager Sobibor an der Ermordung von mindestens 27.900 Juden beteiligt war. Demjanjuks Verteidigung sah hingegen weder einen Beweis für eine Anwesenheit des Ukrainers in Sobibor noch für die Beteiligung an NS-Verbrechen. Demjanjuk lebte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lange in den Vereinigten Staaten. Er war im Mai 2009 von den USA ausgeliefert worden und befand sich seitdem in München in Untersuchungshaft.


[dts]