„30 bis 50 Prozent der Patientinnen mit dieser sehr seltenen und schwerwiegenden Bindegewebserkrankung versterben bei der Entbindung“, erklärt Dr. Valter. Während der Geburt, aber auch in den ersten zehn Tagen danach, kommt es bei den Betroffenen besonders häufig zu Rissen der Hauptschlagader, anderer großer Gefäße, der Leber, des Darms und anderer wichtiger Organe. Grund dafür ist eine genetische Veränderung in einem besonders wichtigen Eiweiß des menschlichen Körpers, welches eine Art zentrale Kittsubstanz von Organen, Blutgefäßen und Bindegewebe darstellt. „Die Risiken sind sowohl bei der vaginalen Geburt als auch beim Kaiserschnitt ähnlich groß und steigen mit zunehmendem Alter der Patientin“, so Dr. Valter. Somit ist dieses Syndrom für Geburten eine der gefährlichsten Erkrankungen überhaupt.

„Es freut uns sehr, dass alles ohne Komplikationen verlaufen ist und Mutter und Kind wohlauf sind. Nach der bekannten Literatur und der Aussage von Selbsthilfegruppen ist unsere Patientin mit 39 Jahren die weltweit älteste Patientin dieser Art, die erfolgreich entbunden wurde“, sagt Dr. Valter. Die Kaiserschnitt-Entbindung fand im Herzzentrum der Uniklinik Köln statt.

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