Das Ziel fest im Blick: Neben dem Stadion im Stadtteil Müngersdorf wurde heute das Kölner Sportinternat feierlich eröffnet. Im Sportinternat Köln sollen in Zukunft Sportler aus unterschiedlichen Sportarten in einem Netzwerk der Kölner Leistungsportvereine, Verbände, dem Olympiastützpunkt Rheinland und den sportbetonten Schulen in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln gefördert werden. Dabei richtet sich das Angebot ausschließlich an Spitzensportler. Der 1. FC Köln hat für die nächsten 15 Jahr die Trägerschaft übernommen. Unter den insgesamt 40 angehenden Spitzensportlern befinden sich neben Spielern des FC auch Leichtathleten, Tennisspieler, Judoka und Eishockeyspieler der „Kölner Haie“. Lothar Jeromin als Architekt war verantwortlich für die Projektausführung und Realisierung des 3.380 Quadratmeter großen Areals.

Vision wird Realität
FC-Geschäftsführer Claus Horstmann betonte, dass mit der Eröffnung eine „Vision zur Realität“ werde. Man wolle optimale Bedingungen für die talentierten, jungen Sportler und Sportlerinnen schaffen, die eine sportliche Entwicklung bei gleichzeitiger Bewältigung schulischer Anforderungen gewährleistet. Das Sportinternat sei in den Augen des Kölner Oberbürgermeisters Jürgen Roters ein klares Bekenntnis der Stadt an ihren Anspruch als Stadt des Hochleistungssports. Deswegen habe man sehr gerne die nötige Unterstützung geboten. Ingesamt seien 4,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II aufgewendet worden, um das Projekt realisieren zu können. „Bundesweit zählt das Internat wohl zum Besten, was die Spitzenleistungsförderung angeht", so Horstmann. Eine entstandene Finanzlücke habe der 1. FC Köln gefüllt. Klaus Schäfer, Staatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen für Sport, lobte sämtliche Verantwortliche und sprach von einer „Bereicherung für die Stadt.“

Schulausbildung hat Priorität
Schäfer erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass die Dualität – Sport und Schulausbildung – eine zentrale Vorraussetzung für das weitere Leben der Sportler sei und lobte den Verbund von Schulen, die das Projekt Sportinternat unterstützen. Auch für Horst Schlüter vom Olympiastützpunkt sei die duale Karriere sehr wichtig: Man müsse Sportler abfedern und eingliedern können. Neben der sportlichen Entwicklung sei die Aufgabe der Verantwortlichen auch den Charakter und die Persönlichkeit jedes einzelnen Sportlers zu stärken. „Wir müssen auch die Verantwortung über die 97% der Sportler übernehmen, die es nicht schaffen werden", setzte auch FC-Sportdirektor Volker Finke an. Im Sportinternat sei das Ziel, ein „Wir-Gefühl“ und Privatsphäre für jeden Einzelnen herzustellen, so die pädagogische Leiterin des Internats Beate Weisbarth und verwies auf den Leitsatz: „Menschen prägen das Miteinander“. Darauf seien auch die zwei Gebäude ausgerichtet, die das Sportliche und Schulische vom Privaten trennen würden.


Foto: Oberbürgermeister Jürgen Roters im Gespräch

Austausch von Erfahrungen
Volker Finke versprach, das Internat so gut wie es geht zu fördern. Das Zusammentreffen der vielen verschiedenen Sportarten sei positiv für jeden Sportler, da man gewonnene Erfahrungen untereinander austauschen könne. Als Vorbild der bundesweit angelegten Spitzensportförderung nannte Finke Frankreich, das schon seit langer Zeit ein systematisches Förderprogramm für junge Leistungssportler hätte. Jedoch habe man in Deutschland das System nicht nur übernommen, sondern auch verbessert, sodass man mit Stolz behaupten könne, Frankreich überholt zu haben. Sichtbar sei dies an den unterschiedlichen Ergebnissen der Jugend- sowie Erwachsenen-Nationalmannschaften der letzten Jahre.

[mc]