Köln, 12.9.2007, 7:35 Uhr > Der Antrag von SPD und Grünen zur Änderung der Straßenordnung ist ein deutliches Bekenntnis zur Straßenkunst in Köln, ohne dabei die Interessen der Anwohner, Geschäftsleute, Gastwirte und auch Passanten unberücksichtigt zu lassen. Straßenkunst ist in Köln nicht weg zu denken. Gerade in den Sommermonaten prägt das bunte Leben und Geschehen in den Straßen und auf den zahlreichen Plätzen unserer Stadt das Bild der weltoffenen und lebensfrohen Metropole am Rhein. "Dennoch finden wir im Einzelfall eine sehr gemischte Interessenlage vor" weiß Hans-Georg Bögner, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion "Was für den einen Lebensgrundlage oder –ausdruck ist, empfindet der andere bereits als Belastung. Mit unserem Vorschlag für einen neuen Rahmen für die Straßenkunst in Köln wollen wir diesen unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden und eine ausgewogene Regelung schaffen, die sich sowohl für die Künstlerinnen und Künstler als auch die Ordnungshüter, Anwohner, Geschäftsleute, Gastwirte und auch Passanten bewährt."

Der Vorschlag von SPD und Grünen sieht einerseits vor, die Spielzeiten für Musik und Schauspiel von 20 auf regelmäßig 30 Minuten auszuweiten. "Dies entspricht dem erklärten Bedürfnis der KünstlerInnen." erläutert Angela Spizig, kulturpolitische Sprecherin der Grünen. "Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die bislang geltende maximale Darbietungszeit von 20 Minuten zu wenig Raum für eine abgerundete Darbietung gewährt."

Andererseits wird die Verwaltung aufgefordert, über geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass die Interessen des Umfeldes Berücksichtigung finden. Hierzu erläutert Hans-Georg Bögner: "Über die Möglichkeit von Ruhezeiten an besonders bespielten Orten, eine ausnahmsweise Verkürzung der Spielzeiten oder im Einzelfall auch die Versagung der Straßenkunst in besonders genutzten Bereichen sowie eine mögliche Begrenzung der Geräuschentwicklung muss ein angemessener Ausgleich der unterschiedlichen Interessen gefunden werden."

Spizig ergänzt: "Viele Konflikte lassen sich bereits im Vorfeld verhindern. Deshalb soll es einen Flyer geben, der KünstlerInnen, Anwohnerschaft und Geschäftsleuten mehrsprachig Auskunft über die Rahmenbedingungen in Köln gibt. Außerdem wird er wichtige Informationen zur Infrastruktur für StraßenkünstlerInnen in Köln, wie z.B. AnsprechpartnerInnen, Unterkunfts- und Duschmöglichkeiten enthalten."

Sowohl Bögner als auch Spizig betonen abschließend: "Straßenkunst ist schon seit langem europaweit als bedeutender Bestandteil urbaner Entwicklung anerkannt. Als Teil des kulturellen Stadtlebens ist Straßenkunst ein wichtiger Standortfaktor. Dies hat das Europäische Parlament in seiner Studie "Streets Artists in Europe" ausdrücklich bestätigt. Straßenkunst ist ein Pfund für Köln! Unser Antrag macht dies deutlich. Eine ausgewogene Lösung für alle Betroffenen."

[ag; Quelle: SPD/Bündnis 90/ Die Grünen]