Köln | aktualisiert | Am 30. Dezember werden sich rund 4.000 Sternsinger aus ganz Deutschland im Kölner Dom zusammenfinden, um dort die bundesweite Eröffnung des „Dreikönigssingen 2014“ zu feiern. Nach 1990 und 2005 ist Köln damit zum dritten Mal Gastgeber dieser Auftaktveranstaltung. Motto der kommenden Sternsingeraktion ist „Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit!“

Das Thema Flucht, dass im Mittelpunkt der 56. Aktion „Dreikönigssingen“ steht, liege ihm besonders am Herzen, so Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln. Zur Zeit seien rund 45 Millionen Menschen auf der Flucht, rund die Hälfte von ihnen Kinder. Aus eigener Erfahrung wisse er, was es bedeute, als Kind seine Heimat zu verlieren, so Meisner. Im Alter von elf Jahren sei er wochenlang lang bei Minusgraden zu Fuß durch Schlesien gezogen.

Aus einem weiteren Grund freut sich Meisner darüber, dass die Aussendefeier 2014 in Köln stattfindet. Dann jährt sich die Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln zum 850. Mal und damit auch der Startschuss zu Planung und Bau des Doms und des Dreikönigenschreins, wie sie heute noch zu sehen sind. Von der kommenden Aktion erhoffen sich Meisner und die Erzdiözese eine weitere Steigerung der Spendeneinnahmen. Im letzten Jahr seien im Erzbistum Köln rund drei Millionen Euro durch die Sternsinger gesammelt worden, deutschlandweit über elf Millionen.

Aus den Spendengeldern soll vor allem die Erstversorgung der Flüchtlinge in den zahlreichen weltweit unterstützten Projekten finanziert werden. Exemplarisch führt er das Flüchtlingslager in Dzaleka in Malawi (Ostafrika) an. Knapp 17.000 Menschen aus 14 Nationen lebten in dem Lager, in dem die Sternsinger ebenfalls Schulprojekte und Programme zur Traumatherapie unterstützten. Die Menschen dort benötigten zuallererst Essen, Unterkunft sowie medizinische Betreuung, so Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“. Doch auch die Aufarbeitung traumatischer Ereignisse, die die Kinder vor und während ihrer Flucht erlebt hätten, müsste durch Fachkräfte vorgenommen werden. Ebenfalls müsse man den Kindern durch Bildungs- und Ausbildungsangebote eine Perspektive bieten, so Krämer weiter. Durch das Dreikönigssingen solle auf das Schicksal der Kinder aufmerksam gemacht werden, die Kinder in Malawi und anderen Ländern der Welt erhielten durch die Sternsinger auch hier ein Gesicht.

Das Programm am 30. Dezember sieht einen gemeinsamen Gottesdienst mit rund 4.000 Sternsingern im Dom mit Kardinal Meisner vor. Nach der Segnung der Kinder und Jugendlichen ist eine Prozession um den Dreikönigenschrein und um den Dom, über die Hohenzollernbrücke bis zum Staatenhaus ziehen. Anschließend werden die Sternsinger, nach einem gemeinsamen Essen, ausgesendet, um in ihren Diözesen ab Januar zu sammeln.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Die Sternsinger Lukas, Isabel, Johanna und Katharina von der Sternsinger-Schule in Köln-Longerich erhielten heute ihre erste Spende und Schokolade von Joachim Kardinal Meisner.