Köln | Das Starkregenereignis der vergangenen Woche hat zu Böschungsschäden an der Nordflanke des Kalkbergs geführt. Eine Anfrage dieser Internetzeitung bei der Stadt Köln blieb unbeantwortet.

Der Kalkberg sollte eigentlich saniert sein, denn die Stadt Köln hat hier viel Geld zu Stabilisierung der ehemaligen Deponie der Chemischen Fabrik in Kalk ausgegeben. Jetzt zeigen sich Spuren des Starkregenereignisses an der Nordflanke, die die Frage aufwerfen, ob die Sanierungsmaßnahmen der Stadt richtig waren. Schon nach dem Gewitter Ende Juni zeigten sich erste Schäden. Jetzt sind deutlich an der Nordflanke des Kalkberges zahlreiche Rutschungen beziehungsweise staffelförmig verlaufenden Erdschlipfen gekommen.

Kalkberg-Experte und Diplom Geologe Tim Scheuch befürchtet, dass aufgrund des Schadensbildes jederzeit mit einem großflächigen Böschungsabriss zu rechnen sein könnte. Die Frage stellt sich daher, ob die gesamte untere Hälfte der Nordflanke jetzt schon wieder ein Sanierungsfall ist? Scheuch bringt einen zu steilen Neigungswinkel der Nordflanke in die Diskussion ein und fragt wie die Standsicherheit der Nordflanke dauerhaft gewährleistet werden kann? Sollte der Böschungswinkel verringert werden müssen, dann müsste auf der Nordseite eine vollständige Neuprofilierung des Kalkberges erfolgen.

Scheuch befürchtet jetzt, dass beim nächsten Gewitter oder Starkregen die Gefahr eines großräumigen Böschungsversagens an der Nordflanke auslösen könnte. Direkt unterhalb der Nordflanke befindet sich ein Fußgängerweg und ein Spielplatz. Ob bei einem größeren Böschungsversagen der metallene Zaun den Massen von Geröll und Boden standhalten könnte ist nicht sicher.

Report-K wollte von der Stadt Köln heute wissen, ob die Stadt sich mit den Böschungsabrissen bereits beschäftigt und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung einleitete. Die Fragen beantwortete die Stadt Köln nicht.

Autor: red
Foto: Das Foto zeigt deutliche Böschungsabrisse an der Nordflanke des Kölner Kalkbergs nach dem Starkregenereignis der vergangenen Woche.