Köln | Die Kölner BürgerInnen können am kommenden Wochenende das Greenpeace-Aktionsschiff „Beluga II“ besuchen. Das legt am Kennedyufer zwischen Hohenzollernbrücke und Tanzbrunnen an. Die Greenpeace-Crew empfängt Samstag, 25. August, und Sonntag, 26. August, jeweils von 15 bis 21 Uhr Besucher für Führungen durch das 34 Meter lange Schiff. In der Ausstellung „Schützt die Arktis“ können sich die Kölner BürgerInnen zudem über die Schönheit und die Bedrohung des einzigartigen Ökosystems informieren. Hintergrund der Informationstour: Die internationalen Ölkonzerne Shell und Gazprom wollen diesen Sommer die Ölvorkommen in arktischen Gewässern ausbeuten. Ein gefährliches Vorhaben: Ein Ölunfall hätte für diese ökologisch empfindliche Region katastrophale Folgen.

Kölner Bürger sind eingeladen, sich für den Schutz der Arktis einzusetzen
„Shell und Gazprom setzen mit ihren Ölplänen das Überleben eines einzigartigen Ökosystems aufs Spiel. Die Pläne der beiden Konzerne müssen gestoppt werden. Ölkonzerne dürfen für die Arktis keine Bohrlizenzen bekommen“, sagt Christian Korda von Greenpeace Köln. Alle Besucher sind eingeladen, mit ihrer Unterschrift die Stimme gegen das gefährliche Vorhaben zu erheben. Die erste Million Unterschriften wird in eine unzerstörbare Kapsel gesteckt, die Greenpeace im nächsten Jahr unter dem Nordpol
versenken wird. Bislang setzten sich weltweit bereits rund 1,4 Millionen Menschen für
den Schutz der Arktis ein. Risiko und Aufwand der Ölbohrungen stehen in keinem Verhältnis „Konzerne wie Shell setzen sich über Warnungen von Experten hinweg und sehen nur die Milliardengewinne“, so Christian Korda. Dabei stehen der Aufwand und das Risiko in keinem Verhältnis zu der Menge an Öl, die Experten in der Region vermuten. Für etwa 90 Milliarden Barrel Öl (ein Barrel entspricht 159 Liter) nehmen Shell und Gazprom die Zerstörung der Arktis in Kauf. Diese Menge könnte den derzeitigen Weltverbrauch an Öl für etwa drei Jahre decken.
Folgen einer Ölkatastrophe in der Arktis wären verheerend Extreme Wetterbedingungen, niedrige Temperaturen und ein kurzes Zeitfenster in den Sommermonaten machen das Bohren nach Öl in der Arktis zu einem unkalkulierbaren Risiko. Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu beherrschen. Auch 23 Jahre nach dem verheerenden Tankerunglück der „Exxon Valdez“ vor Alaska leidet die betroffene Region unter den Folgen der 40.000 Tonnen Öl, die damals mehr als 2000 Kilometer Küste verseuchten. Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, der die Ausbeutung der
Arktis in seinen Fokus stellt. Der russische Konzern Gazprom hat bereits seit einem Jahr eine Plattform im russischen Teil der Arktis platziert und will in Kürze mit der Förderung von Öl starten. Wenn die Bohrungen in diesem Sommer erfolgreich sind, werden andere Öl-Konzerne dem Beispiel folgen, die Arktis wird zu einem Industriegebiet
verkommen.

Autor: ak