Köln | Der Präsident des Deutschen Bundestages unterrichtet die Öffentlichkeit nach dem Parteiengesetz über Spenden, die im Einzelfall die Höhe von 50.000 Euro pro Einzelspende überschreiten. Spenden in dieser Größenordnung sind dem Präsidenten des Deutschen Bundestages sofort zu melden und werden zeitnah als Bundestagsdrucksache und im Internet auf der Seite des Deutschen Bundestages veröffentlicht. Zwei Großspender aus Köln finden sich 2020 darunter.

Da ist einmal Christoph Alexander Kahl, der der CDU am 29. Dezember 225.000 Euro und am 11. Februar 75.000 Euro spendete. Also spendete der Privatmann Kahl in 2020 insgesamt 300.000 Euro nach der Veröffentlichung des Deutschen Bundestages an die CDU. Christoph Kahl ist Geschäftsführender Gesellschafter des Immobilienspezialisten Jamestown, das sich auf seiner eigenen Website so beschreibt: „Seit 1983 erwerben, managen und verkaufen wir Gewerbeimmobilien in den USA für private und institutionelle Investoren.“ Das Unternehmen spricht in seiner Erfolgsbilanz davon in über 35 Jahren 38 Fonds für mehr als 80.000 Privatanleger in Deutschland aufgelegt und gemanagt zu haben. 27 Vermietungsfonds seien aufgelöst worden und aus den 3,08 Milliarden US-Dollar eingesetztem Eigenkapital habe das Unternehmen Gesamtrückflüsse von 6,33 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Seit 2017 so das Unternehmen sei es auf den europäischen Immobilienmärkten aktiv und suche Investitionsmöglichkeiten vorrangig in Bestandsimmobilien mit Entwicklungspotenzial. In Köln-Mülheim kaufte Jamestown – rechtlich beraten von DLA Piper – vom in Köln ansässigen Family Office Tresono in diesem Jahr drei historische Bürogebäude. Tresono habe im Auftrag einer privaten Investorengruppe gehandelt. Diese Gebäude wurden zwischen 1890 und 1914 gebaut, mit einer Fläche von rund 34.500 Quadratmetern und seien derzeit vollständig vermietet unter anderem an zwei Hochschulen und Medienunternehmen wie Brainpool TV und Radio Köln. In 2020 erzielten die Gebäude Mieteinnahmen in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro. Die Immobilie soll von Apleona Real Estate verwaltet werden. Dies berichten unabhängig voneinander die „Juve-Newsline“ und der „immobilienmanager“, der Christoph Kahl zitiert: „Von Köln aus haben wir 37 Jahre in US-Immobilien investiert. Unser erstes Projekt in Deutschland ist ein wichtiger Meilenstein für Jamestown. Eine Kernkompetenz von Jamestown ist die Revitalisierung von alten Industrieflächen. Hierfür sehen wir auch in Europa großes Potenzial.“ Der Großspender an die CDU Christoph Kahl stand auch auf der Liste des Wahlaufrufs für Henriette Reker zur Stichwahl am 27. September.

Der zweite Großspender aus Köln ist Wolfgang von Moers, der der CDU am 6. Mai 70.000,00 Euro zur Verfügung stellte. Der Immobilienunternehmer geriet nach einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom März 2019 in die Kritik, weil er 2016 und 2017 rund 38.000 Euro als Privatperson an die AfD spendete. Dies führte zu einer kontroversen Auseinandersetzung mit Organisationen, die in Köln von Wolfgang von Moers unterstützt wurden. Gegenüber der Kölner Zeitung soll von Moers gesagt haben, dass „die AfD 2016/17 ein wichtiger Impulsgeber in der deutschen Politik war“ und er mit seinen Spenden von außen eine Kurskorrektur bei der CDU, seiner eigentlichen politischen Heimat, erzielen wollte. Man liebe Ecken und Kanten schreibt das Unternehmen die WvM Immobilien und Projektentwicklung GmbH als unabhängige und inhabergeführte Kölner Immobilien- und Projektgesellschaft über sich, auf ihrer Website. WvM sei seit fast 30 Jahren am Markt tätig und habe mehr als 4.000 Wohnungen erstellt. Auch die von Markus Krücken gegründete und organisierte Veranstaltungsreihe „Loss mer schwade“, die von Ex-Prinz Stefan Jung moderiert wird, wurde ab Februar 2019 unterstützt. Dazu zitiert die WvM-Website: „‘Loss mer schwade‘ ist eine tolle Aktion, die sich mit den Belangen der Kölner Einwohner beschäftigt, kritisch diskutiert und dadurch Kölsches Brauchtum pflegt“, sagt Wolfgang von Moers, geschäftsführender Gesellschafter der WvM. „Den Talk zu unterstützen ist für mich als Kölner eine Selbstverständlichkeit.“

Autor: red