Köln | aktualisiert | Zwei Mitarbeiter der Kölner Feuerwehr aus der Feuerwache 5 in Köln-Weidenpesch sind mit dem Corona-Virus infiziert. Dies bestätigte die Stadt Köln soeben auf Nachfrage dieser Internetzeitung. Diese Feuerwehrleute befänden sich bereits seit Dienstag in häuslicher Quarantäne. Dies ist insofern bemerkenswert, als Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Stadtdirektor Dr. Stephan Keller gestern auf der Pressekonferenz der Stadt Köln davon nicht berichteten. Das städtische Presseamt ist war zeitweilig telefonisch nicht zu erreichen, will aber bis 14:30 Uhr eine Meldung zu dem Fall herausgeben.


Stadtdirektor Keller und Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf der gestrigen Pressekonferenz. Wußte die Stadtspitze von den Vorfällen bei der Kölner Feuerwehr und wenn ja, warum schwieg sie? | Foto: Brand

Stadtdirektor Keller ist für die Kölner Feuerwehr zuständig. Zuletzt sprach der bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur zum Düsseldorfer Oberbürgermeister im Herbst diesen Jahres davon, dass er die Baustelle Kölner Feuerwehr bei der „Meuterei-ähnliche Zustände“ herrschten, geschlossen habe. Gestern saß Keller auf dem Podium bei der Pressekonferenz zum Corona-Virus in Köln. War Keller nicht informiert oder gab Keller die Informationen nicht an die Öffentlichkeit weiter? Eine Frage, die zu klären sein wird. Und auch die Oberbürgermeisterin wird sich dieser Frage stellen müssen, wenn sich der Bericht des „Express“ bewahrheitet. Offen ist auch, ob das Robert-Koch-Institut (RKI) über die Fälle bei der Kölner Feuerwehr informiert war. Schon am Rosenmontag zeigte sich die Stadt Köln nicht besonders gut informiert, als sie Hinweise des RKI zur Situation in Italien und speziell der Lombardei nicht kannte. (report-K berichtete >)

RKI bestätigt 117 Coronavirus-Infektionen in Deutschland

Das RKI hat am Sonntag 117 Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland bestätigt, nach 66 am Vortag. Laut Zählweise der selbstständigen Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten gibt es Stand Sonntag 66 Fälle in NRW, 19 in Bayern, 15 in Baden-Württemberg, acht in Hessen, jeweils zwei in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sowie jeweils einen in Hamburg, Bremen und Niedersachsen. Hinzu kommen zwei Infektionsfälle unter den Anfang Februar aus China zurückgeholten Deutschen.
Die einzelnen Landesbehörden hatten schon am Samstag entsprechende Zahlen veröffentlicht. Verwirrung gab es um die Meldung aus Bayern: Dort sprach das Landesministerium am Samstag von vier Infektionen und klammerte die 14 bereits aus dem Krankenhaus entlassenen Fälle aus. Dies entspricht nicht der sonst üblichen Zählweise.
Auch die Zahlen der WHO waren nicht aktuell. Dort war am Sonntagmorgen noch von 57 bestätigten Fällen in Deutschland die Rede.

Autor: Andi Goral