Düsseldorf | Menschen in Großstädten sind häufiger von Armut bedroht als auf dem Land. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf. Danach leben in Leipzig, Dortmund, Duisburg, Hannover, Bremen und Berlin 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.

Die Entwicklung in Dortmund und Duisburg werteten die Forscher als „dramatisch“. Von 2005 bis 2011 sei die dortige Armutsquote jeweils um etwa ein Drittel gestiegen. Auch Köln liege mit einer gemessenen Armut von 20 Prozent etwas über dem Durchschnitt der Großstädte.

Trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung ist die Armutsquote weiter gewachsen. 2011 hatten nach den neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes 15,1 Prozent der Menschen in der Bundesrepublik weniger als 60 Prozent des sogenannten bedarfsgewichteten mittleren Einkommens zur Verfügung. Dieser Wert entspricht einem Monatseinkommen von 848 Euro bei einem Alleinstehenden. Ein Jahr zuvor lag die Quote bei 14,5 Prozent.

Autor: dapd