Köln | Während die Miet-Fahrräder in den Niederlanden – dem Land der Radfahrer – schlecht abschneiden, wurden die in Köln getesteten Räder mit der Note „gut“ bewertet. Das geht aus einer aktuellen Studie des ADAC hervor. Der Club prüfte Fahrrad-Verleihsysteme in 18 europäischen Ländern.

Ausgerechnet die Niederlande – das Land der Radfahrer – machte in einer aktuellen ADAC Studie von Fahrradverleihsystemen in 18 europäischen Ländern eine denkbar schlechte Figur. Jeweils „sehr mangelhaft“ kassierte das niederländische Angebot „OV-fiets“ in Utrecht, Amsterdam und Den Haag. Das Problem: Nur Einheimische können das Angebot wahrnehmen. Deshalb bleibt etwa Touristen, die spontan für ihre Sightseeing-Tour aufs Rad steigen wollen, der Zugang verwehrt. Wenig überzeugend waren laut ADAC auch „BARIinBici“ in Bari (Italien) und BUGA in Aveiro (Portugal), die jeweils das Urteil „mangelhaft“ erhielten.

Kölner Räder überzeugen

Die Note „gut“ erhielt dagegen „Call a Bike“ in Köln. Hier überzeugten insbesondere die Fahrräder selbst, die mit der Note „sehr gut“ bewertet wurden. Auch bei den Kriterien Information und Handhabung wurde das Kölner Unternehmen positiv bewertet, allein die Zugänglichkeit erhielt nur ein „ausreichend“. Neben dem Kölner Fahrradverleih erhielten auch die weiteren „Call a Bike“-Filialen in Deutschland (Berlin, Stuttgart und München) sowie  das „StadtRAD“ in Hamburg, „Norisbike“ in Nürnberg und „nextbike“ in Leipzig die Note „gut“. Bei der Untersuchung nicht bewertet wurde der Verleih über Fahrradgeschäfte, Hotelangebote oder private Kleinanbieter. Das einzige „sehr gut“ erhielt „vélo’v“ in Lyon. In der französischen Stadt gibt es nicht nur eine kostenlose App, sondern auch mehrsprachige Bedienhinweise, eine serviceorientierte Internetseite und eine kostenlose Hotline.

Fahrradverleihsysteme sind den Kinderschuhen entwachsen und liegen voll im Trend, so das Fazit des ADAC. Allerdings bleibe noch viel zu tun. Der Club fordert Betreiber und Politik auf, ein möglichst flächendeckendes Angebot mit guter Anbindung zum ÖPNV, abgestimmten Tarifen und Zugänglichkeit für Jedermann zu schaffen.

Autor: cs, adac | Foto: SV Luma/ fotolia