Köln | Nach dem islamischen Mondkalender beginnt morgen der islamische Fastenmonat Ramadan. NRW-Integrationsminister Guntram Schneider rief dazu auf, Rücksicht auf muslimische Beschäftigte zu nehmen. Die türkisch-islamische Union DITIB in Köln lädt anlässlich des Ramadan zu einem Fastenbrechen-Programm in der neuen Moschee in Ehrenfeld ein.

Der Fastenmonat Ramadan ist eine religiöse Pflicht für Muslime. Während des Ramadan dürfen sie zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Ausnahmen gelten etwa für schwangere, kranke oder auch körperlich schwer arbeitende Menschen. Jeder Gläubige könne selbst entscheiden, inwiefern er sich an das Fasten halte, betonte Prof. Dr. Ali Dere, Vorsitzender DITIB in Köln. Möglich sei es etwa auch, die Zeit des Fastens unter bestimmten Voraussetzungen zu verschieben. Das gelte etwa für Sportler, die an den Olympischen Spielen in London teilnähmen.Eine besondere Herausforderung für die Fastenden liegt in diesem Jahr in dem Zeitpunkt des Ramadan mitten im Hochsommer, in dem die Tage besonders lange hell sind. Sollte das Fasten die Gesundheit gefährden, könnten Muslime stattdessen auch einen bestimmten Betrag spenden.

NRW-Integrationsminister – „Raum für rituelle Gebete schaffen“

Laut Studien fasten in Deutschland, so erklärte die DITIB, schätzungsweise über 70 Prozent der Muslime. In Nordrhein-Westfalen leben laut dem Land etwa 1,5 Millionen Muslime. Integrationsminister Guntram Schneider rief heute dazu auf, während des Ramadan Rücksicht auf muslimische Beschäftigte zu nehmen. „Die Fastenzeit ist für Muslime ein zentrales Element ihres Glaubens. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten ihren Beschäftigten die Möglichkeit geben, gefahrlos zu fasten und auch Raum für die rituellen Gebete schaffen“, sagte Schneider. Wichtig sei eine gute Beratung und Aufklärung durch Betriebsärzte oder die betriebliche Gesundheitsförderung, so der Minister weiter. Darüber hinaus seien erweiterte Öffnungszeiten der Kantinen zum abendlichen Fastenbrechen und ein angepasstes Speisenangebot eine Unterstützung für fastende Beschäftigte. Unternehmen könnten auch durch den Verzicht auf Bewirtung während Besprechungen ihre Wertschätzung für muslimische Mitarbeiter oder Geschäftsfreunde zum Ausdruck bringen.

Fastenbrechen in der Moschee in Ehrenfeld

Die diesjährige Fastenzeit beginnt am 20. Juli und dauert bis zum 19. August. Traditionell wird der Sonnenuntergang mit einem täglichen Fastenbrechen gefeiert. Die türkisch-islamische Union in Köln lädt dazu alle Kölner in die Moschee in Ehrenfeld ein. Zudem bietet die DITIB im August ein spezielles Programm zum Ende des Fastenmonats. So sollen je an einem Abend Repräsentanten aus Köln und NRW, Frauen aus der Region und die direkten Nachbarn der Moschee eingeladen werden. Diese Termine sind in diesem Jahr noch nicht öffentlich, da sich die Moschee derzeit noch im Bau befindet und daher nur begrenzte Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.

Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Moschee in Köln-Ehrenfeld