Köln | Auf 1.500 Quadratmetern finden die Tiere aus Südamerika im Kölner ab sofort Platz für ihren große Bewegungsdrang. Eigentlich sind die Ameisenbären Einzelgänger, die ziemlich viel Platz zum Leben brauchen. Bis zu elf Kilometer ist ein Tier pro Tag unterwegs. Allerdings gibt es in der freien Natur immer weniger Exemplare, so dass die Zucht im Zoo immer mehr an Bedeutung gewinnt, um die Art zu erhalten.

In Köln gab es bereits 1884 die ersten Ameisenbären. Im Lauf der Jahre waren drei verschiedene Arten am Rhein zu Gast, darunter auch der seltene Zwergameisenbär. Jetzt ist mit Guapa das erste Tier wieder in Köln angekommen und hat als erste von drei Ameisenbären das neue Gehege bezogen, das heute offiziell von OB Jürgen Roters und Zoochef Theo Pagel eröffnet wurde.

Auf 1500 Quadratmetern finden die Tiere mit dem langen schmalen Kopf und dem riesigen Schwanz, der nachts als Decke dient, auf 1500 Quadratmetern ein neues zu Hause. Ihr neues Revier teilen sie sich mit den Pudus. In den kommenden Wochen werden zwei weitere Große Ameisenbären erwartet. Dazu zählt Yavi, der vom Zoo aus Amsterdam kommt. Mit „Dolores“ kommt ein drittes Tier aus Halle. Noch bleibt Neuankömmling Guapa allerdings im Innengehege, weil sie erst langsam an ihre neue Umgebung gewöhnt werden soll.

Die Kosten für das Gehege in Höhe von rund 700.000 Euro wurden komplett aus Spenden und Fördergeld finanziert. Gleichzeitig mit der Ameisenbär-Anlage wurde auch der neue Gastrobereich „Hazienda La Danta del Oro“ (Das Haus zum Goldenen Tapir) eröffnet, das auf die Tierart direkt neben dem neue Gehege hinweist.

Termiten sind ihr Leibgericht

Die Großen Ameisenbären  werden bis zu 60 Kilo schwer. Charakteristisch für die Tiere ist die zahnlose Röhrenschnauze, die eine bis zu 60 Zentimeter lange Zunge beherbergt. Um die kompakten Termitenbauten aufreißen zu können, haben die Tiere lange, scharfe Krallen. Augen und Ohren sind eher klein, dafür ist der Geruchssinn sehr gut entwickelt. Ameisenbären leben ausschließlich am Boden und können in Savannen genauso gut existieren wie in Sümpfen oder Wäldern. Die Tiere können im Zoo bis zu 26 Jahre alt werden.

Die neue Anlage setzt auf Nachhaltigkeit. So wird sie komplett mit einer umweltfreundlichen Luft-Wasser-Pumpe beheizt. Als erstes Gehege im Zoo wurde das komplette Haus und die Wege mit sparsamen Energieleuchten ausgestattet. Die Decke und die Wände sind wärmegedämmt. Als Puffer gegen Kälte und Hitze verfügt das Dach über eine Grasbepflanzung.

Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters zeigte sich bei der Besichtigung begeistert: „Der Zoo ist um ein Attraktion reicher geworden und hat einen Baustein für den künftigen Masterplan gesetzt.“ Umgesetzt wurde das Bauvorhaben in nur sieben Monaten. Die letzten Bauarbeiten wurde erst kurz vor der Eröffnung beendet.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Ameisenbär im Kölner Zoo